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Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung, LKH Graz

MFZ neu_0004
MFZ neu_0038
MZFZGraz24
MZFZGraz14
ZMF6
MZFZGraz31
ZMF3

© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung, LKH Graz

2005
Adresse

Planung

Architektengemeinschaft Croce-Klug & Kopper, Graz

Bauherr

Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH

Fertigstellung

2004

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

ARGE ZMF Granit-Herzog-Universale
Steiner-Bau, Graz
Morocutti GmbH, Graz
Stahlbau Brandstätter, Frohnleiten

Jury Geramb Dankzeichen 2005

Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser, Vorsitz
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Max Stoisser
Arch. Dipl.-Ing. Josef Hohensinn

Im Zuge des Projektes LKH 2000 wurde auf das neue Parkhaus in der Stiftingtalstraße das Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung aufgesetzt bzw. zum Teil angebaut. Dieser eigenständige, dominante und elegante Gebäudekomplex gliedert sich sehr klar und gut ablesbar in zwei, den jeweiligen Funktionen zugeordnete, unterschiedlich gestaltete Baukörper: Der öffentlich zugängliche Trakt mit Bibliothek, Verwaltung, Hochschülerschaft etc. präsentiert sich auch nach außen in der Architektursprache durch transparente, geschwungene und geneigte Glasfassaden offen, der großvolumige Forschungstrakt hingegen ist funktionsbezogen sehr klar und nüchtern in einer kubischen Form gehalten. Der verglaste Bibliotheks- und Verwaltungstrakt reagiert sehr sensibel auf die Geländesituation, nimmt die Krümmung der Geländestufe zum Krankenhausareal formal auf und verläuft in einer großzügigen, sich verjüngenden Freitreppe auf einen dem Haupteingang vorgelagerten und mit Leuchtstelen und Bäumen gerasterten Platz. Durch die Neigung der Glasfassade als Gegenüber zur Böschung weitet sich die „hohle“ Gasse der alten Stiftingtalstraße auf und lässt dem Fuß- und Radweg den nötigen Raum. Die über beide Geschosse führende nordseitige Verglasung bringt eine angenehme, gleichmäßige Belichtung und schafft vermittelnde Ein- und Ausblicke. Der langgestreckte Forschungstrakt ist durch vorgeblendete Glaselemente in seiner Massigkeit und Schwere aufgelöst und beherrscht dennoch wie eine Spange die gesamte Anlage. Die Innenraumqualitäten, die Raum-Funktionszuordnung, die Erschließungen bis hin zu sehr penibel ausgeführten Detailausbildungen entsprechen in hohem Maße der Erwartungshaltung auf Grund der ansprechenden und spannenden Architektursprache der äußeren Form. Spielerisch anmutende Gestaltungsdetails wie in Glas aufgelöste Zwischenwandanschlüsse als „Raumvermittler“, applizierte Lochblechbalkons, spezielle Form- und Materialwahl der Dachaufsätze für Haustechnik bis hin zum elliptischen, farblich akzentuierten Café auf der Terrasse sind sehr gekonnt eingesetzt und fördern in hohem Maße sowohl die Freude an der Nutzung als auch an der Betrachtung.