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Haus H & L, Irdning

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© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Haus H & L, Irdning

2008
Planung

x architekten, Linz

Fertigstellung

2004

Jury Geramb Dankzeichen 2008

Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann

Glänzender Stadel

Werden enge ökonomische Rahmenbedingungen nicht als hinderliche Beschränkung, sondern als Herausforderung für Mitteleinsatz und Raumaufteilung gedacht, können überzeugende Ergebnisse entstehen. Ein kompakter, rechteckiger Holzbau ist kombiniert mit einem Satteldach.
Die Konzeption erinnert an den „Kritischen Regionalismus“ von Alexander Tzonis und Liane Lefaivre sowie von Kenneth Frampton. Das regionale Element Stadel, baulich wie visuell für Landschaft und Identität des Ennstals typisch, wurde aus seinem ursprünglichen Kontext gelöst und ins Wohnen übersetzt. Die kompakte formale Erscheinung des Stadel-Zitats wird ästhetisch weitertransformiert durch den Materialeinsatz. Das Dach als schützende Gebäudehaut bestimmt den ersten Eindruck sowie die bleibende ästhetische Wirkung: Über die Nord- und Südfassade wurde die Dachhaut aus Aluminiumblech bis zum Boden gezogen. Die Schmalseiten der Ost- und Westfront haben Lärchenlattung. Die Sprache des Materials schält den kompakten Minimalismus betonend aus seiner Form heraus. Wiewohl die Aluminiumblechhaut als sichtbar alternder Wetterschutz gedacht war, überraschte sie im Einsatz: zum einen hat sie ihren silbernen Glanz nicht verloren, zum anderen haben Hagel und Wetter mehr Dellen hinterlassen als erwartet.
Die Kommunikation mit der Umgebung und der Landschaft erfolgt zweifach: tageszeitliche und saisonale Veränderungen spiegeln sich in der Aluminiumblechhaut, ein Spiel zwischen Öffnung und Verschlossenheit prägt den Außenbezug. Die Südfassade öffnet sich zu Holzterrasse und Garten. Die straßenseitige Nordfassade ist bis auf einen schmalen Fensterschlitz verschlossen. Die Ostfassade hat ebenfalls einen Fensterschlitz, die Westfassade öffnet sich mit der Fenstersitzbank im Erdgeschoss und der Loggia im Obergeschoss zur Berglandschaft.
Zur maximalen Raumausnutzung wurden Nebenräume in die durch eine Schrankwand betretbare Nordzone verlegt. Im Erdgeschoss ist ein großzügiger Küchen-Wohnbereich entstanden, den eine Schiebetür zur Terrasse vergrößert. Ein Verteilervorraum erschließt das Obergeschoss mit den südseitigen Kinderzimmern, die eine Stauraum liefernde Schrankwand haben.

Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.