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Großes Glashaus Steirereck, Pogusch

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© Schreyer David

Großes Glashaus Steirereck, Pogusch

2022, Private Räume
Adresse

Pogusch 21, 8625 Pogusch

Planung

PPAG architects ztgmbh

Bauherr

Steirereck Stadtpark GmbH

Fertigstellung

2021

Jury GerambRose 2022

Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller

Das Steirereck am Pogusch ist ein alteingessener Gastronomie-, Hotel- und Landwirtschaftsbetrieb auf höchstem Niveau. Im Zuge der jüngsten Um- und Zubauten wurde unter anderem das „Große (auch Kalte) Glashaus“ für Pflanzen und Gäste errichtet, das in besonderem Maß die Firmenphilosophie sichtbar macht: Diese stellt die Qualität und den Wert von Lebensmitteln, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft in den Vordergrund – das betrifft die Produktion und Verwertung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ebenso wie die Energieversorgung.
Das Glashaus schmiegt sich nun dreifach abgestuft an einen Südwesthang. Einerseits wird hier eine Vielzahl an essbaren Pflanzen gezogen, andererseits gibt es zehn sogenannte Kabanen, in denen Gäste preiswert übernachten können. Das Klima im Inneren des Glashauses, in dem die Temperatur bis knapp über null Grad sinken kann, orientiert sich an den Bedürfnissen der Pflanzen – der Mensch muss sich anpassen, wobei durchaus dafür gesorgt ist, dass er sich wohlfühlt. Man betritt das Gebäude und gelangt zu einer Schleuse, die zu den gemeinschaftlich genutzten Bereichen führt: ein Garderobe- und Umkleideschrank für jede Gästeeinheit, Sanitäranlagen und eine Sauna. Dann verlässt man diese geheizte Zone und gelangt über das Reich der Pflanzen in die jeweiligen kojenartigen (ebenfalls beheizbaren) Kabanen, die in die offene Glashausstruktur integriert sind. Diese sind alle mit einem anderen Holz ausgekleidet und mit einem Bett, einer Ablage und einem Stuhl möbliert. Geschlossen werden sie mit opaken Glasfalttüren – bzw. auch nur mit einem Vorhang. Ein „Kaminzimmer“ dient als gemeinschaftlicher Aufenthaltsraum. Im Untergeschoss, das das Kalte mit dem Warmen Glashaus und der Gastwirtschaft verbindet, finden sich moderne, von oben durch Atrien belichtete Arbeitsbereiche.
Die Jury würdigt sowohl das visionäre Konzept des Bauherrn als auch die architektonische Umsetzung. „Du bist Gast bei den Pflanzen“ ist eine Aufforderung des Respekts gegenüber dem Leben, zugleich eine verführerische, sinnlich überzeugende Einladung. Obwohl die Bauaufgabe einzigartig ist, könnte das Große Glashaus dennoch – in der einen oder anderen Weise – Vorbildcharakter haben.