© barkowsky wahrer architekten
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Mailandbergstraße 10, 8344 Bad Gleichenberg
barkowsky wahrer architekten, Köln
LIG Landesimmobilien-Gesellschaft Steiermark
2007
Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper
© paul ott photografiert
Hauptplatz 10–12, 8490 Bad Radkersburg
Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH, Graz
Stadtgemeinde Bad Radkersburg, Kulturzentrum Süd‐Ost GmbH
2009
Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl
Die Entscheidung, die drei denkmalgeschützten Häuser am Hauptplatz nach der Landesausstellung 1998 in ein Kulturzentrum umzubauen und für diesen Zweck nicht am Ortsrand einen Neubau zu errichten, bedeutet für die Radkersburger Altstadt eine nachhaltige Aufwertung und muss positiv erwähnt werden. Die bestehenden Gebäude gruppieren sich um einen alten Innenhof, welcher mit einer feinen, dezenten Struktur überdacht wurde und nun als Foyer und Empfangsbereich dient. Eine repräsentative zweiläufige Treppe erschließt die beiden Obergeschosse und dockt jeweils an Galerien an, die ihrerseits wieder an die bestehenden Laubengänge des Altbestandes anschließen. In den Obergeschossen befinden sich Seminarräume und Konzertsäle, aus welchen der im neuen Gebäudevolumen untergebrachte Saal im zweiten Obergeschoss besonders hervorsticht. Durch seine ausgewogene plastische Gliederung und raffinierte Lichtführung überzeugt er innen- wie außenräumlich. Das neue Volumen orientiert sich in mehrfacher Hinsicht an der bestehenden Bebauung. Es fügt sich in seiner kleinteiligen Struktur und kraftvoll-harmonischen Materialisierung gelungen in die Dachlandschaft ein. Die Patina der alten und jene der neuen Oberflächen steht dabei in einem sehr reizvollen und zugleich unaufgeregten Wechselspiel.
© paul ott photografiert
Ottokar-Kernstock-Straße 18, 8330 Feldbach
INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H./ KAGes/KIG
2010
Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl
Die Jury zeichnet mit dem aktuellen Zubau des LKH in Feldbach ein Projekt aus, das es in besonderer Weise versteht, einem bereits mehrfach erweiterten Krankenhaus eine weitere Etappe hinzuzufügen, die dessen Struktur generisch fortführt, ohne seine Zeitgenossenschaft zu verleugnen. Das Projekt steht in seiner formalen Haltung dezidiert in seiner Zeit, ohne dabei klassische Prinzipien der Architektur wie Atmosphäre, Gliederung, Licht- und Schattenführung oder den Bezug zum Außenraum zu vernachlässigen. Die Erweiterung beherbergt eine neurologische Ambulanz und zeichnet sich dabei auch durch die Gestaltung der Wartebereiche aus, die architektonisch das Möglichste dazu beitragen, den Akt des Wartens möglichst angenehm und entspannt zu gestalten. Das Projekt entspricht den funktionalen und medizinischen Anforderungen eines modernen Krankenhauses, lässt dabei aber nie ein normales „Krankenhaus-Feeling“ aufkommen.
Mit der Auszeichnung für das LKH Feldbach würdigt die Jury aber auch das baukulturelle Engagement der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) generell. Die KAGes nimmt die Bauherren-Verantwortung der öffentlichen Hand im Bereich des Gesundheitswesens auf den verschiedenen Maßstabsebenen in einer Art und Weise wahr, mit der sie über die Grenzen des Bundeslandes hinaus hoffentlich auch als nachahmenswertes Vorbild gesehen wird.
© Michael H. Forster
Untere Brunnenstraße 4, 8344 Bad Gleichenberg
Jensen & Skodvin Arkitektkontor, Oslo mit Architekten Domenig & Wallner, Graz
KAPPA Thermenbeteiligung GmbH, Graz
2008
O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig
Anlässlich der Errichtung des neuen Kurhauses in Bad Gleichenberg ist eine beispielhafte Symbiose zwischen dem historischen Park, dem neuen Landschaftsraum und dem Gebäude gelungen.
Auf der einen Seite der Kurpark, ein Landschaftsgarten, der zum Schönsten gehört, was Österreich an Gartendenkmälern zu bieten hat – ihm gegenüber, ganz auf der Höhe der Zeit, das neue Kurhaus. Mit seiner kubischen Form steht dessen Hauptbaukörper den organischen Naturformen des Parks gegenüber, „staut“ diesen auf, gibt ihm Rückhalt und Fassung.
Alleine, es bleibt nicht beim Gegensatz von Natur und Kultur. Um sich mit dem Park zu verbinden, löst sich der Hauptbaukörper in freien, fließenden Formen auf. Aus dem Haus treten sorgfältig detaillierte „Baumhäuser“ hervor, die, von einer subtil in das Bild gesetzten Vegetation unter- und umspielt, eine bezaubernde Erlebniswelt entfalten. Wasserlauf, Licht- und Schattenspiel und die grafische Wirkung der minimalistischen Bepflanzung muten (ohne vordergründigen Verweis) japanisch an.
Mit modernen, zeitgemäßen Gestaltungsmitteln ist neu entstanden, was jeder Kurpark sein sollte: ein Raum des Müßiggangs, ein Revier des Wandelns und Flanierens, ein Freiraum der Beschaulichkeit und Kontemplation.
© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter
thalerthaler architekten, Wien
2005
Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann
Architektur als Degustation
Nichtkonformität statt Konventionalität, Diskontinuität statt Fortsetzung des Gleichen zeichnet das Weingut Ploder aus. Unmittelbar neben dem gelb leuchtenden Wohnhaus und mit Blick auf das bereits bestehende Weinlager entstand das neue Degustations- und Bürogebäude. Mit seiner markanten, trapezförmigen Gestalt reagiert es auf seinen Kontext nicht durch eine Transformation eines traditionellen regionalen Formenkanons, sondern durch eine formale Setzung, die mit dem Terrain und der Umgebung interagiert. Der Verkaufsraum muss viele Funktionen aufnehmen können: Konzerte, Weindegustationen, Seminare, Kochworkshops, Ausstellungen, Film- und Videovorführungen. Die Nutzungsdichte ist dem Raum abzulesen, doch er verträgt sie gut.
Der trapezförmige Grundriss wird in der Dreidimensionalität zum Quadrat gezogen, die so entstehenden schrägen Flächen betonen plastisch wie ein Spiel zwischen konvex und konkav die Ausgangskonfiguration.
Die raue Betonoberfläche des Innenraums kontrastiert mit einem glatten, weißen Präsentationsband, das umlaufend den Raumeindruck prägt, sowie dem in warmen Tönen gehaltenen Boden. Das Präsentationsband verbirgt auch die Haustechnik und nimmt gleichzeitig die Beleuchtung auf. Die Stufen, die, da beheizbar, auch zum Sitzen genutzt werden können, führen in den eigentlichen Salonraum hinauf. Dieses Denken in Multifunktionalität, wie es Präsentationsband oder Sitzstufen überzeugend zum Ausdruck bringen, kennzeichnet den gesamten Raum, der es schafft, die öffentlichen Nutzungen wie Verkauf, Präsentation oder Degustation mit der Büronutzung zu verbinden.
Die vordere gerade Glasfront lässt im richtigen Lichteinfall den Blick bis nach hinten zum Weingarten durchgleiten. Große, schräg gesetzte Glasflächen verbinden den Verkostungssalon mit der Weingartenterrasse. Als Landschaftsrahmung werden der Ausblick und das Augenmerk auf den sich jahreszeitlich verändernden Weingarten gelenkt. Die Raumfunktionen folgen dem Geländeverlauf und spielen dies in den unterschiedlichen Raumhöhen durch. Im Obergeschoss wurde der abgeschottete Büroteil eingehängt, der seitlich über eine Wendeltreppe erreichbar ist. Sind die Blickbeziehungen im unteren Geschoß auf Vorplatz und Weingarten ausgerichtet, so ist die Blickachse des Büros ergänzend auf das Familienwohnhaus und die Umgebung gelenkt – der notwendige Blick auf den Vorplatz, um das Kommen und Gehen beobachten zu können, wird über einen Videoscreen geliefert. Nun kann man gespannt sein, wie lange es dauern wird, bis dieser Typus Degustationsarchitektur, der hier entstanden ist, als regionaltypisch empfunden wird.
© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher
Architekt Dipl.-Ing. Alfred Bramberger, Graz
Bad Gleichenberger Fachhochschule GmbH & Co KG
2003
ARGE Mandlbauer Krenn-Pongratz Roth, Gleisdorf
Caska Dach, Bad Gleichenberg mit Domico Ferroglas
Metallbau: Fa. Trummer, Bad Gleichenberg; Fa. Muralter, Graz
Tischler: Fa. Grübler, Graz; Fox Holz, Ried i. Innkreis
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek
Der klaren, einfachen Formensprache des über die verglaste Erdgeschosszone abgehobenen Hauptbaukörpers ist eine spannungsvolle und akzentuierte Fassadengestaltung gegenübergestellt. Die erhabene Stellung des Gebäudes am Rande des Kurparks bildet ein selbstsicheres Gegenüber zur mächtigen, alten Baumkulisse. Das Grün der Parklandschaft wird durch Ein-, Aus- und Durchblicke zum Thema gemacht und ins Innere geholt. Der Eingangs- und Foyerbereich vermittelt eine angenehme Großzügigkeit und Offenheit. Die Hanglage wird geschickt und funktionell sinnvoll zur Tiefenentwicklung des Baukörpers für große Raumansprüche genutzt, ohne die Transparenz und Durchlässigkeit aufzugeben. Die Materialien und Oberflächen sind gekonnt eingesetzt und vermitteln ein bis ins Detail reichendes, überzeugendes Bild von hoher Qualität.
© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher
Architekt Dipl.-Ing. Markus Pernthaler, Graz
Land Steiermark
2001
ARGE Ilbau-Mandlbauer-Teerag-Asdag
Alu-Fassade: Ludwig Brandstätter, Frohnleiten
Metallbau Hubert Trummer, Bad Gleichenberg
Dipl.-Ing. Alfred Weber (Vorsitz)
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Ernst Giselbrecht
OBR Dipl.-Ing. Elfriede Kapfenberger-Pigl
Arch. Dipl.-Ing. Christian Schemmel
26.000 m³ umbauten Raum in die Landschaft zu integrieren und zusätzlich noch auf einen Bestandsbau Rücksicht zu nehmen, ist keine leichte Aufgabe. Bewältigt wurde sie durch geschicktes Eingraben großer Bauvolumen und durch gutes Gliedern des Koch- und Speiseraumtraktes im Norden, ohne den Altbestand des Internates optisch zu verdecken. Durch diese Lösung entstand ein großzügiger, gut nutzbarer Platz am begehbaren Dach, der zugleich die Haupteingangszone für den Klassentrakt bildet. Gefasst wird dieser Platz vom Internat im Süden, vom Neubau im Osten und von den kubischen Oberlichtkörpern im Norden. Überzeugend ist die Lichtführung im ganzen Haus, vor allem aber für die abgesenkten Bereiche. Die Großzügigkeit der dreigeschossigen Erschließungshalle des Klassentraktes ermöglicht es, dort nicht nur zu gehen, sondern auch zu leben, was in den dahinterliegenden, durch Industrieglas getrennten Klassen und Repräsentationszonen gefiltert spürbar bleibt.
© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher
Kirchberg an der Raab 171, 8324 Kirchberg an der Raab
Architekt Mag. arch. Erich Prödl
Josef Prödl
1999
Holzbau Steyer, Ilz
Puchleitner BaugesmbH, Feldbach
Schlosser: Pachler, Kirchberg a. d. Raab
HR Dipl.-Ing. Dr.techn. Friedrich Bouvier, Landeskonservator (Vorsitz)
OBR Dipl.-Ing. Gernot Axmann
Arch. Dipl.-Ing. Christiane Brettschuh
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Ingrid Mayr
Die Massivholzhalle der Tischlerei Prödl in Kirchberg/Raab überzeugt durch ihre Proportion und Gliederung, durch die geschickte Anwendung des Baustoffes Holz und durch ihre Funktionalität. Die Konstruktion der Halle ist eine Kombination aus Massivbauweise und konstruktivem Holzbau. Die wohldurchdachte Rhythmik der horizontalen, blechgedeckten Gliederungselemente steht im spannungsreichen Kontrast zur zarten vertikalen Leistengliederung. Die wenigen schmalen Fenster ermöglichen vom Innenraum aus bildhafte Ausblicke in die Landschaft, während die eigentliche Belichtung vom Dach her erfolgt. Als eigenständiger Baukörper neben bereits bestehender Altsubstanz wirkt das Bauwerk in seiner qualitätvollen Schlichtheit selbst als subtiles Möbelstück in der flachen Landschaft des Raabtales.
© Archiv BauKultur Steiermark, LMJ Bild- und Tonarchiv / Kranzelbinder
Südtirolerplatz 6a, 8490 Bad Radkersburg
Architekt Dipl.-Ing. Alfred Wolf, Graz
Stadtgemeinde Bad Radkersburg
1995
Baufirma: Ed. Ast & Jauschowetz, Bad Radkersburg
Spengler: Werner Straschek, Bad Radkersburg
Dachdecker: Spitzer GmbH., Graz
Zimmerer: Willibald Pamper, Bad Radkersburg
Bautischler: Peter Stumpf, Bad Gleichenberg
Dipl.-Ing. Otto Duchaczek (BBL Judenburg, Vorsitzender)
Dipl.-Ing. Karl Amtmann (BBL Hartberg)
Dipl.-Ing. Reinhold Neumann (HTBLA Ortwein)
Arch. Dipl.-Ing. Andreas Ortner
Arch. Dipl.-Ing. Walter Pernthaler
Das Projekt besteht in seinen wesentlichen Teilen aus dem Umbau und der Umgestaltung eines über mehrere Jahrhunderte gewachsenen Ensembles. Die einzelnen Bauteile umfassen L-förmig einen Hof, der zusätzlich durch transparente Einbauten in seiner Geschlossenheit gestärkt wird. Der Umbau der Anlage ist nach außen nur im Bereich dieses Hofes spürbar. Zeitgemäße Baumaterialien wie Glas, Stahl, Holz und Beton stehen in einem spannungsreichen Gegensatz zum historisch gewachsenen Mauermassenbau. Der für einen Kindergarten unabdingbare Erlebnisreichtum entfaltet sich hier im stetigen Gegensatz von Alt und Neu. Alte Gewölbe, mächtige Mauern, tiefe Fensterlaibungen stoßen auf Transparenz, Leichtigkeit und Übersichtlichkeit. Bei der Gestaltung wesentlicher Details wurde der Maßstäblichkeit der Nutzer in vorbildlicher Weise entsprochen.