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Freibad Fehring

© Schreyer David

Freibad Fehring

2024, GerambRose-Klassiker
Adresse

Radkersburger Straße 19, 8350 Fehring

Planung

Werkgruppe Graz

Bauherrschaft

Gemeinde Fehring

Fertigstellung

1966

Jury GerambRose 2024

Arch.in DIin Sandra Gnigler
Prof. Dr. Arch. ETH BSA SIA Thomas Hasler
Arch.in DIin Anna Popelka
DI Gernot Reisenhofer
DI Gustav Spener

Reduktion aufs Wesentliche: Simpel durchdachte Detaillösungen ermöglichten die Herstellung des Bauwerks mit Holz aus den gemeindeeigenen Wäldern und die Ausführung als Eigenleistung vonseiten der Gemeinde. Das für Fehring entwickelte Modulsystem konnte in Folge auch in weiteren steirischen Ortschaften umgesetzt werden.
Die Setzung der Baukörper steht im Bezug zum Landschaftsraum. Das L-förmige Bauvolumen sitzt an der Hügelkante am höchstgelegenen Punkt des Geländes und umrahmt so das großzügige Freiareal.
Die japanisch angehauchte Ästhetik, die vor allem durch die über dem Gelände schwebenden Baukörper und deren filigrane Ausformulierung entsteht, lassen den Landschaftsraum unter dem Gebäuden durchfließen. Der Zugang liegt bewusst gewählt am höchsten Punkt der Anlage. Somit erfolgt ein „Eintritt“ ins Gelände mit Überblick und idealer Anbindung an funktionale Bereiche.
Im derzeitigen Zustand sind Grundkonzeption und modulare Qualität noch gut ersichtlich und erhalten. Durch sorgfältige Instandhaltung und Instandsetzung ist auch nach jahrzehntelanger Nutzung das Gebäude in einem ausgezeichneten Zustand.
Die grundlegende Inspiration für modulares und industrielles Bauen entstand maßgeblich unter dem Einfluss von Konrad Wachsmann, einem in die USA emigrierten deutschen Architekten. Er prägte mit seinen Architekturseminaren in den 1950er und -60er Jahren im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg eine Vielzahl österreichischer Architekten, darunter die Werkgruppe Graz.

Wohnhaus Feldbach

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© Schreyer David

Wohnhaus Feldbach

2022, Private Räume
Planung

tiburg – Tinnacher Isele Habsburg Architekten

Bauherr

Ilona und Sebastian Bruckner

Fertigstellung

2021

Jury GerambRose 2022

Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller

Das Grundstück mit dem Haus für eine dreiköpfige Familie und beigestelltem Carport befindet sich in einem kleinteilig bebauten Wohngebiet. Es fällt nach Nordosten hin leicht ab und ist geprägt von alten Obstbäumen. Der Erhalt dieses Baumbestands ist einer der Gründe für die polygonale Form des Gebäudes, ein anderer ist die die Absicht, sowohl den Außen- als auch den Innenraum in fließendem Übergang miteinander verbundene Abschnitte zu gliedern. So entfaltet sich trotz lediglich 105 m2 großer Wohnfläche des eingeschossigen, nicht unterkellerten Bauwerks im Inneren eine unterwartete Differenziertheit und Großzügigkeit.
Das Prinzip des Grundrisses ist einfach: In die Grundfläche sind vier jeweils an der Außenwand „angehängte“ private Einheiten – Badezimmer, zwei Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer – gestellt, der Raum dazwischen bleibt offen. Sein Zentrum wird durch ein Oberlicht markiert, daran angeschlossen sind drei Flügel mit dem Eingangsbereich, der Küche mit Essplatz und dem Wohnzimmer mit durch eine Schiebetür abtrennbarer Bibliothek. Größe und Positionierung der Fenster orientieren sich an Ausblick und Funktion.
Die Böden bestehen aus geschliffenem Kunststein bzw. Estrich in den öffentlichen Zonen und rauem Sisal in den privaten Zimmern. Die Wände sind aus Birkensperrholz, die Holzkonstruktion der Decke ist unverkleidet. Eine wichtige Rolle kommt dem Farbkonzept zu: Zwei verschiedene Grün-Blau-Töne fassen die den Wohnzonen zugewandten Innenwände der privaten Räume in deren unteren Bereichen bzw. die Anschlussträger an die Deckenkonstruktion. In den Schlafzimmern entfalten Kreissegmente an Decke und Wand starke räumliche Wirkung.
Der Gebäudesockel wird aus je nach Geländeverlauf mehr oder weniger herausragenden Schalsteinen über der Bodenplatte gebildet. Darüber erhebt sich die Holz-Riegel-Konstruktion, die mit unbehandelten Fichtenbrettern in vertikaler, an ausgewählten Stellen auch horizontaler Schalung verkleidet ist.
Neben der grundlegenden Konzeption dieses unprätentiösen Hauses würdigt die Jury das Farb- und Materialkonzept, die Raumproportionen sowie den raffinierten Einsatz von einfachen Details und die bei aller Schlichtheit überzeugende Frische.

Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.

Neubau Mädcheninternat der Landesberufschule für Tourismus, Bad Gleichenberg

© barkowsky wahrer architekten

Neubau Mädcheninternat der Landesberufsschule für Tourismus, Bad Gleichenberg

2014, Private Räume
Adresse

Mailandbergstraße 10, 8344 Bad Gleichenberg

Planung

barkowsky wahrer architekten, Köln

Bauherr

LIG Landesimmobilien-Gesellschaft Steiermark

Fertigstellung

2007

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Das neue Mädcheninternat ist als autonomes, kompaktes Gebäude konzipiert, das sich durch die Staffelung seiner Volumetrie schlüssig in den Hang integriert. Zu den Nachbargebäuden ist seine Beziehung begrenzt, es bezieht sich eher auf sich selbst.
Die Kompaktheit der Typologie ist als solche sehr überzeugend, da sie kurze interne Wege und durch die geringe Fassadenoberfläche eine gute Basis für eine hohe Energieeffizienz bietet sowie sehr wirtschaftlich zu errichten ist. Die Innenräume gewinnen durch allgegenwärtige Sichtbezüge zu der umgebenden Landschaft eine hohe Attraktivität, die durch zahlreiche Blickbeziehungen im Inneren sowie in den ebenfalls vollverglasten Innenhof weiter gesteigert wird. Diese Luftigkeit und Transparenz machen das Projekt zu einem äußerst einladenden Gebäude.
Zum Gelingen des innenräumlichen Konzepts trägt obendrein noch die konsistente und schlüssige Materialisierung bei. Der strukturell eingesetzte Sichtbeton ergänzt sich harmonisch mit dem eloxierten Aluminium der Fassade sowie den Beton- und Estrichböden. Alle Details und Materialkombinationen sind schlüssig entworfen und umgesetzt.
In den Interieurs der Zimmer sind neben den gemeinschaftlichen Bereichen besonders die Betreuerzimmer überzeugend. Die großzügigen Balkone sowie die integral konzipierten Möbel formen ein schlüssiges Ganzes. Die Zimmer für die Lehrlinge sind im Gegensatz dazu eher karg und es fehlt an geeigneten Elementen, um den Zimmerbewohnerinnen Privatheit zu gewährleisten.
Das Projekt präsentiert die temporäre Wohnform des Internats in beeindruckender Klarheit.

Congresszentrum ZEHNERHAUS Bad Radkersburg

Congresszentrum ZEHNERHAUS Bad Radkersburg
Congresszentrum ZEHNERHAUS Bad Radkersburg
Congresszentrum ZEHNERHAUS Bad Radkersburg

© paul ott photografiert

Congresszentrum ZEHNERHAUS Bad Radkersburg

2012, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Hauptplatz 10–12, 8490 Bad Radkersburg

Planung

Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH, Graz

Bauherr

Stadtgemeinde Bad Radkersburg, Kulturzentrum Süd‐Ost GmbH

Fertigstellung

2009

Jury GerambRose 2012

Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl

Die Entscheidung, die drei denkmalgeschützten Häuser am Hauptplatz nach der Landesausstellung 1998 in ein Kulturzentrum umzubauen und für diesen Zweck nicht am Ortsrand einen Neubau zu errichten, bedeutet für die Radkersburger Altstadt eine nachhaltige Aufwertung und muss positiv erwähnt werden. Die bestehenden Gebäude gruppieren sich um einen alten Innenhof, welcher mit einer feinen, dezenten Struktur überdacht wurde und nun als Foyer und Empfangsbereich dient. Eine repräsentative zweiläufige Treppe erschließt die beiden Obergeschosse und dockt jeweils an Galerien an, die ihrerseits wieder an die bestehenden Laubengänge des Altbestandes anschließen. In den Obergeschossen befinden sich Seminarräume und Konzertsäle, aus welchen der im neuen Gebäudevolumen untergebrachte Saal im zweiten Obergeschoss besonders hervorsticht. Durch seine ausgewogene plastische Gliederung und raffinierte Lichtführung überzeugt er innen- wie außenräumlich. Das neue Volumen orientiert sich in mehrfacher Hinsicht an der bestehenden Bebauung. Es fügt sich in seiner kleinteiligen Struktur und kraftvoll-harmonischen Materialisierung gelungen in die Dachlandschaft ein. Die Patina der alten und jene der neuen Oberflächen steht dabei in einem sehr reizvollen und zugleich unaufgeregten Wechselspiel.

A+ LKH Feldbach

© paul ott photografiert

A+ LKH Feldbach

2012, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Ottokar-Kernstock-Straße 18, 8330 Feldbach

Planung

INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz

Bauherr

Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H./ KAGes/KIG

Fertigstellung

2010

Jury GerambRose 2012

Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl

Die Jury zeichnet mit dem aktuellen Zubau des LKH in Feldbach ein Projekt aus, das es in besonderer Weise versteht, einem bereits mehrfach erweiterten Krankenhaus eine weitere Etappe hinzuzufügen, die dessen Struktur generisch fortführt, ohne seine Zeitgenossenschaft zu verleugnen. Das Projekt steht in seiner formalen Haltung dezidiert in seiner Zeit, ohne dabei klassische Prinzipien der Architektur wie Atmosphäre, Gliederung, Licht- und Schattenführung oder den Bezug zum Außenraum zu vernachlässigen. Die Erweiterung beherbergt eine neurologische Ambulanz und zeichnet sich dabei auch durch die Gestaltung der Wartebereiche aus, die architektonisch das Möglichste dazu beitragen, den Akt des Wartens möglichst angenehm und entspannt zu gestalten. Das Projekt entspricht den funktionalen und medizinischen Anforderungen eines modernen Krankenhauses, lässt dabei aber nie ein normales „Krankenhaus-Feeling“ aufkommen.

Mit der Auszeichnung für das LKH Feldbach würdigt die Jury aber auch das baukulturelle Engagement der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) generell. Die KAGes nimmt die Bauherren-Verantwortung der öffentlichen Hand im Bereich des Gesundheitswesens auf den verschiedenen Maßstabsebenen in einer Art und Weise wahr, mit der sie über die Grenzen des Bundeslandes hinaus hoffentlich auch als nachahmenswertes Vorbild gesehen wird.

Kurpark Bad Gleichenberg

© Michael H. Forster

Kurpark Bad Gleichenberg

2010, Öffentliche Räume
Adresse

Untere Brunnenstraße 4, 8344 Bad Gleichenberg

Landschaftsplanung

Adelheid Schönborn, München

Planung

Jensen &  Skodvin Arkitektkontor, Oslo mit Architekten Domenig & Wallner, Graz

Bauherr

KAPPA Thermenbeteiligung GmbH, Graz

Fertigstellung

2008

Jury GerambRose 2010

O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig

Anlässlich der Errichtung des neuen Kurhauses in Bad Gleichenberg ist eine beispielhafte Symbiose zwischen dem historischen Park, dem neuen Landschaftsraum und dem Gebäude gelungen.
Auf der einen Seite der Kurpark, ein Landschaftsgarten, der zum Schönsten gehört, was Österreich an Gartendenkmälern zu bieten hat – ihm gegenüber, ganz auf der Höhe der Zeit, das neue Kurhaus. Mit seiner kubischen Form steht dessen Hauptbaukörper den organischen Naturformen des Parks gegenüber, „staut“ diesen auf, gibt ihm Rückhalt und Fassung.

Alleine, es bleibt nicht beim Gegensatz von Natur und Kultur. Um sich mit dem Park zu verbinden, löst sich der Hauptbaukörper in freien, fließenden Formen auf. Aus dem Haus treten sorgfältig detaillierte „Baumhäuser“ hervor, die, von einer subtil in das Bild gesetzten Vegetation unter- und umspielt, eine bezaubernde Erlebniswelt entfalten. Wasserlauf, Licht- und Schattenspiel und die grafische Wirkung der minimalistischen Bepflanzung muten (ohne vordergründigen Verweis) japanisch an.
Mit modernen, zeitgemäßen Gestaltungsmitteln ist neu entstanden, was jeder Kurpark sein sollte: ein Raum des Müßiggangs, ein Revier des Wandelns und Flanierens, ein Freiraum der Beschaulichkeit und Kontemplation.

Weingut Ploder-Rosenberg, St. Peter am Ottersbach

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© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Weingut Ploder – Rosenberg, St. Peter am Ottersbach

2008
Adresse

Planung

thalerthaler architekten, Wien

Fertigstellung

2005

Jury Geramb Dankzeichen 2008

Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann

Architektur als Degustation

Nichtkonformität statt Konventionalität, Diskontinuität statt Fortsetzung des Gleichen zeichnet das Weingut Ploder aus. Unmittelbar neben dem gelb leuchtenden Wohnhaus und mit Blick auf das bereits bestehende Weinlager entstand das neue Degustations- und Bürogebäude. Mit seiner markanten, trapezförmigen Gestalt reagiert es auf seinen Kontext nicht durch eine Transformation eines traditionellen regionalen Formenkanons, sondern durch eine formale Setzung, die mit dem Terrain und der Umgebung interagiert. Der Verkaufsraum muss viele Funktionen aufnehmen können: Konzerte, Weindegustationen, Seminare, Kochworkshops, Ausstellungen, Film- und Videovorführungen. Die Nutzungsdichte ist dem Raum abzulesen, doch er verträgt sie gut.
Der trapezförmige Grundriss wird in der Dreidimensionalität zum Quadrat gezogen, die so entstehenden schrägen Flächen betonen plastisch wie ein Spiel zwischen konvex und konkav die Ausgangskonfiguration.
Die raue Betonoberfläche des Innenraums kontrastiert mit einem glatten, weißen Präsentationsband, das umlaufend den Raumeindruck prägt, sowie dem in warmen Tönen gehaltenen Boden. Das Präsentationsband verbirgt auch die Haustechnik und nimmt gleichzeitig die Beleuchtung auf. Die Stufen, die, da beheizbar, auch zum Sitzen genutzt werden können, führen in den eigentlichen Salonraum hinauf. Dieses Denken in Multifunktionalität, wie es Präsentationsband oder Sitzstufen überzeugend zum Ausdruck bringen, kennzeichnet den gesamten Raum, der es schafft, die öffentlichen Nutzungen wie Verkauf, Präsentation oder Degustation mit der Büronutzung zu verbinden.
Die vordere gerade Glasfront lässt im richtigen Lichteinfall den Blick bis nach hinten zum Weingarten durchgleiten. Große, schräg gesetzte Glasflächen verbinden den Verkostungssalon mit der Weingartenterrasse. Als Landschaftsrahmung werden der Ausblick und das Augenmerk auf den sich jahreszeitlich verändernden Weingarten gelenkt. Die Raumfunktionen folgen dem Geländeverlauf und spielen dies in den unterschiedlichen Raumhöhen durch. Im Obergeschoss wurde der abgeschottete Büroteil eingehängt, der seitlich über eine Wendeltreppe erreichbar ist. Sind die Blickbeziehungen im unteren Geschoß auf Vorplatz und Weingarten ausgerichtet, so ist die Blickachse des Büros ergänzend auf das Familienwohnhaus und die Umgebung gelenkt – der notwendige Blick auf den Vorplatz, um das Kommen und Gehen beobachten zu können, wird über einen Videoscreen geliefert. Nun kann man gespannt sein, wie lange es dauern wird, bis dieser Typus Degustationsarchitektur, der hier entstanden ist, als regionaltypisch empfunden wird.

Fachhochschule Bad Gleichenberg

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© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Fachhochschule Bad Gleichenberg

2006
Adresse

Planung

Architekt Dipl.-Ing. Alfred Bramberger, Graz

Bauherr

Bad Gleichenberger Fachhochschule GmbH & Co KG

Fertigstellung

2003

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

ARGE Mandlbauer Krenn-Pongratz Roth, Gleisdorf
Caska Dach, Bad Gleichenberg mit Domico Ferroglas
Metallbau: Fa. Trummer, Bad Gleichenberg; Fa. Muralter, Graz
Tischler: Fa. Grübler, Graz; Fox Holz, Ried i. Innkreis

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Der klaren, einfachen Formensprache des über die verglaste Erdgeschosszone abgehobenen Hauptbaukörpers ist eine spannungsvolle und akzentuierte Fassadengestaltung gegenübergestellt. Die erhabene Stellung des Gebäudes am Rande des Kurparks bildet ein selbstsicheres Gegenüber zur mächtigen, alten Baumkulisse. Das Grün der Parklandschaft wird durch Ein-, Aus- und Durchblicke zum Thema gemacht und ins Innere geholt. Der Eingangs- und Foyerbereich vermittelt eine angenehme Großzügigkeit und Offenheit. Die Hanglage wird geschickt und funktionell sinnvoll zur Tiefenentwicklung des Baukörpers für große Raumansprüche genutzt, ohne die Transparenz und Durchlässigkeit aufzugeben. Die Materialien und Oberflächen sind gekonnt eingesetzt und vermitteln ein bis ins Detail reichendes, überzeugendes Bild von hoher Qualität.

Landesberufsschule für Tourismus, Bad Gleichenberg

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2002_04_D11
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© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Landesberufsschule für Tourismus, Bad Gleichenberg

2002
Adresse

Planung

Architekt Dipl.-Ing. Markus Pernthaler, Graz

Bauherr

Land Steiermark

Fertigstellung

2001

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

ARGE Ilbau-Mandlbauer-Teerag-Asdag
Alu-Fassade: Ludwig Brandstätter, Frohnleiten
Metallbau Hubert Trummer, Bad Gleichenberg

Jury Geramb Dankzeichen 2002

Dipl.-Ing. Alfred Weber (Vorsitz)
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Ernst Giselbrecht
OBR Dipl.-Ing. Elfriede Kapfenberger-Pigl
Arch. Dipl.-Ing. Christian Schemmel

26.000 m³ umbauten Raum in die Landschaft zu integrieren und zusätzlich noch auf einen Bestandsbau Rücksicht zu nehmen, ist keine leichte Aufgabe. Bewältigt wurde sie durch geschicktes Eingraben großer Bauvolumen und durch gutes Gliedern des Koch- und Speiseraumtraktes im Norden, ohne den Altbestand des Internates optisch zu verdecken. Durch diese Lösung entstand ein großzügiger, gut nutzbarer Platz am begehbaren Dach, der zugleich die Haupteingangszone für den Klassentrakt bildet. Gefasst wird dieser Platz vom Internat im Süden, vom Neubau im Osten und von den kubischen Oberlichtkörpern im Norden. Überzeugend ist die Lichtführung im ganzen Haus, vor allem aber für die abgesenkten Bereiche. Die Großzügigkeit der dreigeschossigen Erschließungshalle des Klassentraktes ermöglicht es, dort nicht nur zu gehen, sondern auch zu leben, was in den dahinterliegenden, durch Industrieglas getrennten Klassen und Repräsentationszonen gefiltert spürbar bleibt.