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Sportpark Graz Hüttenbrennergasse

© Schreyer David

Sportpark Graz Hüttenbrennergasse

2020, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Hüttenbrennergasse 31, 8010 Graz

Planung

projektCC zt gmbh

Bauherr

Sportunion Steiermark

Fertigstellung

2018

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

Im Süden von Graz wurde die modernste Ballsporthalle Österreichs errichtet. Sie ist Herzstück des Sportparks Hüttenbrennergasse, der als zweigeschossiger Solitär nicht nur sportliches Zentrum ist, sondern auch ein neuer sozialer Anziehungspunkt für BewohnerInnen des bislang stadtplanerisch eher stiefmütterlich behandelten Viertels.
Die Grundrisse des zweigeschossigen Gebäudes mit vollständig verglastem Sockel sind klar in drei parallelen Funktionsschichten angelegt, die Ergebnis der Auseinandersetzung mit den Abläufen im Sportpark sind. Neben der Ballsporthalle sind im Eingangsgeschoss das Foyer, eine umlaufende Erschließungszone, ein Restaurant mit Küche, ein Bereich für Sportmedizin und Leistungsdiagnostik und ein Athletikbereich untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich ein Fechtsaal, der auch als Veranstaltungsbereich genutzt werden kann, Catering, Administration, ein Gymnastiksaal, ein Pressezentrum und eine Galerie für Medien und VIPs. Die Arena, Umkleiden, Sauna, Lagerflächen und eine Tiefgarage sind im Untergeschoss untergebracht.
Wände und Geschossdecken bestehen aus Stahlbeton, die Decke des Hallendachs aus einem Raster aus drei Meter hohen Brettschichtholzträgern, die 48 Meter überspannen.
Die Halle lässt sich unterteilen, die Tribünen für 3000 ZuseherInnen bestehen aus fixen und ausziehbaren Elementen.
Zeitlose Materialien (Sichtbeton, dunkler Estrich, Holz), unprätentiöse, sauber gelöste Details und ein ausgezeichnetes Lichtkonzept schaffen eine extrem angenehme Atmosphäre im Inneren der Halle, ein asphaltierter Vorbereich entlang der Schönaugasse mit dem Sitzgarten des Restaurants und einer straßenseitigen Abschirmung in Form einer Baumreihe sowie die Transparenz des Sockelgeschosses bestimmen jene im Außenbereich. Angesichts all dieser Qualitäten, der konsequenten und präzisen Umsetzung des funktionalen und architektonischem Konzepts, der einladenden Niederschwelligkeit der Anlage sowie der Präsenz im öffentlichen Raum vergibt die Jury eine GerambRose 2020 an den Sportpark Hüttenbrennergasse.

Mittelschule III Weiz

© Schreyer David

Mittelschule III Weiz

2020, GerambRose-Klassiker
Adresse

Offenburger Gasse 17, 8160 Weiz

Planung

Architekt Viktor Hufnagl

Bauherr

Stadtgemeinde Weiz

Fertigstellung

1968

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

1968, mitten in der Zeit gesellschaftlichen Aufbruchs, änderte sich auch die Vorstellung von Schule und Unterricht und die bis dato vorherrschenden pädagogischen Konzepte wurde überdacht. Im Zuge dieser Entwicklung kam es auch in Österreich zum Bau von Hallenschulen, deren architektonisches Konzept Ausdruck einer unhierarchischen und offeneren Wissensvermittlung war. Viktor Hufnagl (1922–2007) hatte bereits ab den 1950er-Jahren Schulen geplant und gebaut, die eine Annäherung an den Hallenschul-Typus waren, 1964–1968 in Weiz jedoch die erste „echte“ Hallenschule Österreichs als Teil eines Ensembles, das 1978 fertiggestellt wurde, umgesetzt.
Ihre Tragstruktur besteht aus einem modularen Stahlbetongerüst mit auskragenden Kassettendecken und wenigen Stützen, der Innenausbau ist im Gegensatz dazu leicht und flexibel. Die 40 mal 40 Meter große Halle ist das Zentrum der Schule, von hier aus werden über eine symmetrische Treppenanlage und Galerien die Klassen erschlossen und sie wird als Pausenraum und für Veranstaltungen genutzt. Die Wirkung dieser Aula ist nicht nur aufgrund der räumlichen Großzügigkeit und die Beleuchtung von oben, sondern auch durch Details wie Bodenmuster und die Ausführung der Brüstungen zugleich beeindruckend und schön gestaltet.
Analog zu den Galerien gibt es umlaufende Balkone, die das Außenbild der Schule bestimmen, wobei die plastische Fassadenausprägung mit den zarten Fensterprofilen reizvoll kontrastiert und der Hülle eine strukturierte Tiefe verleiht.
Im Gegensatz zum später realisierten Gymnasium steht die NMS unter Denkmalschutz. Eine Sanierung des in die Jahre gekommenen und bauphysikalisch wie sicherheitstechnisch den Anforderungen nicht mehr entsprechenden Gebäudes wäre dringend notwendig, sollte allerdings sensibler erfolgen als jene des Gymnasiums.
Nicht nur aufgrund der herausragenden Bedeutung für den österreichischen Schulbau und der architektonischen Qualität, sondern auch als Motivation für die Stadtgemeinde, eine adäquate Sanierung voranzutreiben, erkennt die Jury der NMS Weiz die GerambRose Klassiker 2020 zu.

Jugendzentrum ECHO, Graz

Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt

© paul ott photografiert

Jugendzentrum ECHO, Graz

2018, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Leuzenhofgasse 4, 8020 Graz

Planung

Pürstl Langmaier Architekten

Bauherr

Stadt Graz

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

Das neu errichtete Jugendzentrum ECHO in der Leuzenhofgasse löst das alte Gebäude am Mühlgang ab. Nahe dem Fröbelpark und eingebettet in eine städtische Grünoase ist das Haus ein geschützter Treffpunkt für junge Menschen. Frei von Konsumzwang bietet es für die Jugendlichen der Umgebung den Rahmen für Sport, Handwerk, Spiel, gemeinsame Aktivitäten und gemeinsames Lernen. Jugendzentren sind Orte der offenen Jugendarbeit, sie bieten Raum für Begegnung und den Erwerb von Sozialkompetenzen und Bildungsinhalten. Die Jugendlichen finden Anregung und Unterstützung und können ein breites Angebot an sinnvollen Freizeitmöglichkeiten nutzen. Das realisierte Projekt ging aus einem geladenen Wettbewerb der Stadt Graz hervor. Zielvorstellung und Vorgaben in der Auslobung waren die größtmögliche Einsichtig- und Überschaubarkeit der Innen- und Außenbereiche und zugleich das Schaffen von individuellen Freibereichen unter Einhaltung eines engen Kostenrahmens.
Beim Ankommen wird man von einem großzügig überdachten Vorplatz begrüßt, der das Hauptgebäude mit dem Werkstattbereich verbindet. Die Baukörperstellung (Haupthaus – überdachter Eingang – Werkstattgebäude) erzeugt mit dem umgebenden Baumbestand eine gelungene Hofbildung. Die erste Anlaufstelle ist die Theke im großen Gruppenraum des Hauptgebäudes. Dieser Aufenthaltsbereich erstreckt sich mit gut einsichtigen Rückzugszonen über die ganze Hofseite des Gebäudes. Große Öffnungen ins Freie verbinden Innen- und Außenraum und erlauben die Überschaubarkeit der ganzen Anlage von einem zentralen Punkt aus. Konstruktiv ist das Jugendzentrum ein reiner Holzbau aus BSP-Platten und BSH-Trägern mit Stahlstützen sowie einer hinterlüfteten Fassade aus sägerauen Lärchenbrettern. Die Einrichtung wurde zum Teil von den Nutzern unter Anleitung der Betreuer in der eigenen Werkstatt hergestellt. Dieses Mitgestalten der eigenen Lebensumwelt sorgt für eine zusätzliche Bindung der Jugendlichen zu ihrem Zentrum.
Der geringe Budgetrahmen ist zum Teil erkennbar, was aber für die Jury den positiven Gesamteindruck in keinster Weise schmälert. GM

Teamsportakademie KSV 1919, Kapfenberg

KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten

© paul ott photografiert

Teamsportakademie KSV 1919, Kapfenberg

2018, Private Räume
Adresse

Viktor-Kaplan Straße 12, 8605 Kapfenberg

Planung

.tmp architekten

Bauherr

Gem. Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal / KSV 1919

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

Der Kapfenberger SV ist ein Sport- und Fußballverein mit langer Tradition und großer Ambition im österreichischen Fußball. Junge Talente sollen mit der neu errichteten Teamsportakademie optimale Voraussetzungen für die parallel laufende schulische und sportliche Ausbildung vorfinden.
Das Projekt ging aus einem Wettbewerb hervor und wurde mit einer Landesförderung als Wohnheim mit einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft umgesetzt. Dies stellte sich insofern als Glücksfall heraus, als dadurch die anzuwendenden Richtlinien, Vorgaben und gesetzlichen Auflagen definiert waren und die Planer das Wettbewerbsprojekt mit einer gewissen Rechtssicherheit, allerdings auch mit einem fixen finanziellen Rahmen, umsetzen konnten. Die städtebauliche Qualität des Projekts liegt in der gekonnten und unaufgeregten Einfügung der beachtlichen Baumasse in die Bestandsstruktur der umgebenden Einfamilienhausbebauung. Dies gelingt durch die Zweigeschossigkeit des Hauptbaukörpers mit zwei schmalen, aufgesetzten Dachvolumina und durch den Umgang mit den plastisch durchformten Fassaden als vorgestellte Schichten.
Auch im Inneren besticht das Gebäude durch die konsequente Umsetzung einer Schichtung von außen nach innen. Die Privatheit nimmt von den Schlafräumen über die gemeinschaftlich genutzten Wohnräume bis zu den Aufenthalts- und Trainingsräumen ab. Letztere sind offen, einsichtig und hell gestaltet und ein echter gemeinschaftlich genutzter Kern, der das Zentrum des Hauses bildet und den Mannschaftsgedanken spürbar werden lässt. Daneben prägen die offene Hauptstiege und die enge Verbindung des Hauses mit dem Freiraum am Fluss das SchülerInnenheim.
Die Jury hebt die präzise Detaillierung in Planung und Umsetzung sowie die sorgsame und stimmige Materialwahl hervor. Dies zeugt vor dem Hintergrund der durch die Förderung bestehenden Vorgaben von der klugen und ökonomischen Realisierung eines hohen architektonischen Qualitätsanspruchs innerhalb des engen Kostenrahmens. AB

AUSTER Sport‐ und Wellnessbad Eggenberg, Graz

© paul ott photografiert

AUSTER Sport‐ und Wellnessbad Eggenberg, Graz

2012, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Janzgasse 21, 8020 Graz

Planung

fasch&fuchs. architekten, Wien

Bauherr

Stadt Graz

Fertigstellung

2011

Jury GerambRose 2012

Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl

Die Metapher der Auster deutet auf das architektonische Konzept hin: auf eine amorphe, schützende Schale nach außen und ein kostbares, präzises Juwel nach innen; ein Sich-Abwenden einerseits und Sich-zur-Sonne-Öffnen andererseits. Die schiere Größe des Gebäudes am Rand der gründerzeitlichen Bebauung wird zum Thema. Geschlossen zur Stadt legt es sich an den Rand des Grundstücks und sucht die Beziehung zur offenen Parklandschaft und der hügeligen Naturlandschaft in der Ferne. Das Gebäude öffnet sich geradewegs zum Freibad und entzieht sich mit seiner blauen, schräg geschuppten Metallpaneelfassade der Geometrie der Stadt und ihrer klaren Struktur. Dieser kontextuelle Umgang mit der Stadt und die Auseinandersetzung mit dem städtebaulichen Rahmen werden in der Jury kontrovers diskutiert. Das Gebäude leistet mit seinem komplexen Programm einen kulturellen Beitrag zur vielfältigen Nutzung für Freizeit und Sport.

Die Offenheit und Transparenz der Innenräume, vor allem der Schwimmhalle, erzählt mit Leichtigkeit die Geschichte einer neuen Freizeit- und Badekultur. Hier möchte man ins Wasser springen und die Stimmung unter dem textilen Wellendach schwimmend erleben. Das alle Aktivitäten überdeckende Schalendach birgt den Gestus einer hierarchielosen Nutzung und Offenheit gegenüber frei angeordneten Möblierungen. Veränderungen sind Teil des Programms und der Grundidee des Projekts. Die Jury hält das Gebäude für ein kohärentes Beispiel in der heutigen Auseinandersetzung mit Großprojekten.

Musikheim St. Johann im Saggautal

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© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Musikheim St. Johann im Saggautal

2008
Adresse

St. Johann im Saggautal 12, 8453 St. Johann im Saggautal

Planung

Leitner Pretterhofer Simbeni Architekten, Graz

Fertigstellung

2007

Jury Geramb Dankzeichen 2008

Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann

Raum für den Klang

In seiner Gesamtheit sind die architektonische Konzeption und deren Umsetzung durchdrungen von der Funktion des Raums: dem Musizieren. Das ausschlaggebende Kriterium für die Formfindung und auch die präzise Materialwahl war die Raumakustik. Aber nicht nur funktionell drückt sich dieses genaue architektonische Hinhören auf die Raumnutzung aus, sondern auch in der raumplastischen und visuellen semantischen Übersetzbarkeit der dafür gefundenen räumlichen Entsprechungen und Materialien. Damit die MusikerInnen einander beim Proben wirklich hören können – was vorher nie der Fall war – und ein Flatterecho vermieden wird, sind jeweils zwei Wände in den Proberäumen um vier bis sechs Grad verdreht. Das Dach ist um neun Grad geneigt. Parallele Begrenzungen wurden für die Erzeugung eines idealen Akustikraums vermieden.
Die Formgebung spielt nicht auf regionale Geprägtheiten konventionalisierter Vorstellungen von Musikheimen an, sondern übersetzt das konsequente Bedenken der raumakustischen Bedingungen in eine semantische Analogie zur Funktion: den Instrumentenkoffer. Die unterschiedlichen Raumhöhen führen zur markanten Form, die an die Behausung für die Instrumente, den Instrumentenkoffer, denken lässt. Die Materialien Holz und Metall tun das Ihrige, um diese Assoziation entstehen zu lassen. Dieser Instrumentenkoffer steht als rhetorische Figur der Synekdoche für die Gesamtheit des Musikmachens. Die Formgebung signalisiert zugleich das Engagement und die ästhetische Aufgeschlossenheit des Musikvereins. Die Materialwahl folgt ebenfalls der Optimierung der Raumakustik sowie den engen budgetären Rahmenbedingungen. Die massive Mischbauweise – Ziegel und Stahlbeton – wurde kombiniert mit einer inneren Holzschalung. Der Innenausbau erfolgte großteils durch Mitglieder des Musikvereins in Eigenleistung.
Städtebaulich bildet das Musikheim für die rund 70 MusikerInnen den Abschluss des Zentrums mit den öffentlichen Einrichtungen Gemeindeamt, Kindergarten, Volksschule und Saggautalhalle. Die städtebauliche Kommunikation ist gelungen: Die verglaste Foyersituation öffnet sich zum Schulplatz hin, die hochaufragende Vorderfront mit der markanten Farbgebung des Putzes und dem metallisch glänzenden Fensterband leitet den Blick zur barocken St. Johanner Pfarrkirchne hoch.

Reithalle Windisch, Hohenau an der Raab

© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Reithalle Windisch, Hohenau an der Raab

2007
Adresse

Auen 12, 8162 Passail

Planung

Architekturbüro Erwin Kaltenegger, Passail

Bauherr

Robert Windisch

Fertigstellung

2004

Jury Geramb Dankzeichen 2007

Dipl.-Ing. Christian Hofmann, Vorsitz
Arch. Dipl.-Ing. Ulrike Bogensberger
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
Arch. Dipl.-Ing. Hans Hohenfellner
Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler

In der Kleingliedrigkeit von Auen stellt die Anlage Windisch mit der neuen Reithalle des Painthorse-Reitclubs eine große und dominante Struktur dar. Das Anwesen befindet sich zwar im Landschaftsschutzgebiet, doch ist der Landschaftsschutz aufgrund der bestehenden Bebauung der Umgebung nicht sonderlich gefordert.
Die markante Dachkonstruktion in Form eines mit Stahl unterspannten Rundholztragwerkes überspannt eine Fläche von ca. 18 x 45 Metern. Auffallend bei diesem Projekt ist der Gestaltungswille in der Tragstruktur. Das Ergebnis zeigt die Auseinandersetzung mit dem Baustoff Holz als Rohmaterial und das Wissen der statischen und architektonischen Umsetzung als Tragwerk. Es handelt sich um eine technisch innovative und gestalterisch vorbildliche Leistung.

Sport- und Freizeitanlage Stattegg

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Stattegg (25)
Stattegg 6
Stattegg (15)

© Archiv BauKultur Steiermark, Walter Luttenberger

Sport- und Freizeitanlage Stattegg

2006
Adresse

Am Wiesengrund 6, 8046 Ursprung

Planung

Hohensinn Architektur ZT GmbH, Graz

Bauherr

KEG Gemeinde Stattegg

Fertigstellung

2003

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Kulmer Holz-Leimbau GmbH, Pischelsdorf
J. Kern und Co. Bauges.m.b.H., Graz
Stabil Bauelemente GmbH, Gabersdorf

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Die kleine Sportanlage im zentralen Bereich von Stattegg versteht sich  als Identifikationspunkt in der Gemeinde. Das Gebäude nimmt die Grundstücksform auf und verarbeitet sie formal gekonnt in Form der konischen Terrasse und seiner Dachkonfiguration. Der einfache, kubische Baukörper wird durch Holzterrasse, Tribüne und transparentem Dach zum Ort. Das Gebäude nimmt sich nicht so wichtig, die unprätentiöse konstruktive, formale und farbliche Ausformung verbindet die Funktionen des Sports mit denen eines Gemeindetreffpunktes. Die Anordnung der Mannschaftsräume unter den Lokal- und Gemeinschaftsräumen garantiert gute Funktionalität. Der Spieler- und Trainingsbereich funktioniert professionell, bei der Gestaltung steht aber die Freude am Sport erfrischend im Vordergrund.

Stadthalle Graz

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Stadthalle3
Stadthalle5
Stadthalle4

© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Stadthalle Graz

2005
Adresse

Planung

Univ. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Klaus Kada, Graz

Bauherr

Stadt Graz

Fertigstellung

2002

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

GRANIT GesmbH, Graz
Siemens Bacon GmbH & Co KG, Graz
Unger Stahlbau, Oberwart

Jury Geramb Dankzeichen 2005

Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser, Vorsitz
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Max Stoisser
Arch. Dipl.-Ing. Josef Hohensinn

Mit der Stadthalle Graz ist ein urbanes, architektonisches Zeichen gelungen, ein spannendes Gebäude als multifunktional bespielbares Veranstaltungszentrum. Die auffallende architektonische und städtebauliche Geste der weit auskragenden Dachkonstruktion, durch die die Halle bereits Wahrzeichencharakter erlangt hat, erfüllt neben dem subtilen „Fingerzeig“ auf die Stadtkrone vor allem auch die funktionale Zweckmäßigkeit des großen, witterungsgeschützten Vorplatzes als Versammlungs-, Empfangs- und Manipulationsfläche in Art der historischen Stadtloggia. Das Entree der Halle vermittelt durch die Glasfassade zum Foyer Transparenz und Offenheit zum Straßen- bzw. Platzraum. Die optische Leichtigkeit wird auch durch die auf nur vier Stützen ruhende, 150 x 70 m überspannende Dachkonstruktion unterstützt. Die Halle selbst bietet durch die Stützenfreiheit sowie raffinierte, funktionelle Konstruktions- und Gestaltungsdetails eine unendlich erscheinende Variationsbreite der Nutzung. Zum Beispiel lässt sich durch raumhohe Dreh- und Schiebewände die Halle in den ostseitigen Messepark erweitern, im Dach geführte Sekundärträger, Abhängepunkte und Leitungsführungen ermöglichen eine annähernd beliebige Raumteilung, Dekoration, Beleuchtung und Bespielbarkeit, die durch mobile Bestuhlungs- und Einrichtungselemente und unterschiedliche Bodenöffnungen ergänzt wird. Diese ausgesprochen flexible Verwendbarkeit der Halle und des über dem Foyer liegenden Tagungszentrums und deren bedarfsabhängige Kombinierbarkeit sowie die funktional und gestalterisch herausragenden Besonderheiten bestechen neben der statischen Konstruktion und den exakten, architektonisch anspruchsvollen Detailausbildungen und machen die Stadthalle zu einem Vorzeigebeispiel baukünstlerischer Fertigkeit und zu einem Highlight der steirischen urbanen Baukultur.