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Leben in Aflenz, Wohnhäuser Nord / Süd / Ost

© Schreyer David

Leben in Aflenz, Wohnhäuser Nord / Süd / Ost

2020, Private Räume
Adresse

8623 Aflenz Nr. 511, 512, 513, 519

Planung

HOFBAUER LIEBMANN ARCHITEKTEN ZT GmbH

Bauherr

PIERER Immobilien GmbH & Co KG

Fertigstellung

2014 – 2020

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

In Aflenz, einem Luftkurort am Fuß des Hochschwabmassivs, gibt es entgegen dem regionalen Trend seit einiger Zeit Zuzug, was nicht zuletzt auf die Initiative des Bauherrn zurückzuführen ist, einerseits historische Gebäude zu sanieren und für Wohn- und andere Zwecke zu adaptieren und andererseits neuen Wohnraum nahe dem Dorfzentrum zu schaffen.
Angelehnt an ortstypische Wirtschaftsgebäude bzw. Stadel – große Bauwerke mit Steildächern, unterschiedlich großen Öffnungen, teils aus verputztem Mauerwerk und teils aus Holz – errichteten die Architekten schwarz verschalte Wohnhäuser, mit denen sie diese Typologie aufgriffen, transformierten und damit zeitgemäße Architektur mit vertrauter, landwirtschaftlich geprägter baukultureller Formensprache geschaffen haben.
Die Häuser sind Ergebnis einer Entwicklung, die noch nicht abgeschlossen ist: Seit 2014 wurden auf einem leicht nach Süden abfallenden Hang vier Häuser mit insgesamt 27 Wohnungen zwischen 60 und 130 m2 in drei Bauabschnitten (2014 Haus Süd 1 + 2; 2015 Haus Nord; 2020 Haus Ost) errichtet, weitere werden folgen. Die im Rahmen jedes Bauabschnitts leicht variierten Wohnhäuser stehen parallel zum Hang, es gibt kleine Zufahrtsstraßen und Carports, Garagengebäude und überdachte Fahrradabstellplätze, die sich jeweils unauffällig ins Ensemble einfügen. Eine gemeinsame Tiefgarage verbindet die beiden Süd-Häuser, zwanglose Freiraumgestaltung unterstreicht den dörflichen Charakter der Anlage und da und dort finden sich ungewöhnliche, aber dennoch schöne und praktikable Elemente wie die Betonrandleisten, die an Stelle von Zäunen die Grundstücksgrenzen markieren.
Alle vier Gebäude haben an der Ost-, Nord- und Westseite bündig in der Fassade sitzende Holzklappläden vor den Einzelfenstern, wodurch einmal mehr an die Stadel-Architektur angeknüpft wird. Nach Süden bzw. Südwesten hin gibt es große Loggien und gedeckte Balkone bzw. Gärten im Erdgeschoss.
Das Konzept einer langsamen, andauernden Entwicklung von Wohnraum im Ortszentrum, der Qualitätsanspruch des Bauherrn, die angemessene Maßstäblichkeit der Anlage, die architektonischen Variationen entlang des Entstehungszeitraums sowie Gestaltung und Ausführung sind ausschlaggebend für die Zuerkennung der GerambRose 2020.

Basilika und Geistliches Haus Mariazell

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c_Paul Ott Mariazell
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© paul ott photografiert

Basilika und Geistliches Haus Mariazell

2018, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Benedictus-Platz 1, 8630 Mariazell

Planung

Architekturbüro Feyferlik / Fritzer

Bauherr

Benediktiner – Superiorat Mariazell

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

In einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas entstand über viele Jahre ein Zusammenwirken eines sich der kulturellen Bedeutung der Bauaufgaben bewussten Bauherrn und eines ArchitektInnenduos, das sich dieser Aufgabe kontinuierlich und mit hohem Qualitätsanspruch stellt, sodass das Ergebnis als einmalig bezeichnet werden kann: Vom Altar bis zur Lagerhalle für die Gerätschaften des Geistlichen Hauses, vom Pilgerzentrum bis zur neuen, unterirdischen Sakristei, vom Vorplatz der Basilika bis zu den Schlaf- und Aufenthaltsräumen der Ordensbrüder, vom Wintergarten, der für den Mittagstisch der Angestellten genutzt wird, bis zum kürzlich revitalisierten Mehrzweckraum der Pfarre spannt sich der Bogen der Interventionen und alle diese Eingriffe, Ergänzungen und Zubauten sind von einer besonderen Sorgfalt und einem selbstbewussten architektonischen Anspruch geprägt, der den historischen Bestand jedoch nie in Frage stellt. Es wurden unterschiedlichste Atmosphären geschaffen und die Vielfalt der Ideen und Materialisierungen ist beeindruckend. Beispielhaft seien nur zwei sehr gegensätzliche Konstellationen erwähnt, die jedoch Auskunft über den Gestaltungsreichtum und die Sorgfalt der architektonischen Arbeit geben: Da ist der einfache Umgang im Geistlichen Haus. Ein schlichter Korridor, der Nutzräume erschließt und von einer Gewölbedecke überspannt wird. Alles ist ruhig, ein einfacher Holzboden, schöne Türen, schlichte Kästen an der Wand, keine aufdringliche Beleuchtung, alles dem schönen, schlichten Raum untergeordnet. Und dann im Kirchturm: Einer unglaublichen Masse an Mauerwerk werden filigranste Elemente gegenübergestellt. Hauchdünne Geländer, kaum vorhandene, Durchblicke säumende Rahmungen, zwischen den unterschiedlichen Niveaus vermittelnde, aufwölbende Böden, auf den Boden geschraubte Fahrradrückleuchten als Orientierungspunkte. Hier wird lustvolles Agieren im und Kommentieren des Historischen sichtbar. Auf nach Mariazell – es ist ein Erlebnis! HG

TuMu Modulares Haus, Mürzsteg

© paul ott photografiert

TuMu Modulares Haus, Mürzsteg

2018, Private Räume
Planung

baucombinat, Architekt Dipl.-Ing. Martin Summer

Bauherr

Mag. Tunja Mohilla Pengg-Bührlen

Fertigstellung

2018

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

Ja, die Stadtluft kann schon manchmal zur Plage werden und dann sehnt frau sich nach der fernen Frische vor den Toren und träumt von den Wolken, die sich an entlegenen Bergrücken teilen. Keine Stunde entfernt genießt man die Landluft und die taubenetzten Wiesen im Tal nach Mürzsteg. Die letzten Gasthöfe und Nahversorger sind längst geschlossen, doch die eigene Kindheit verlangt zu verharren. Mit etwas familiärem Schmerz wurde nach einem Pilzbefall der Bestand entsorgt und durch einen Neubau ersetzt.
Und dieser kommt hermetisch hölzern daher, hebt sich vom Boden ab, begleitet die Talsohle und ruht einem Monolithen für Schutzsuchende gleich am Ortsrand. Maßstab, Form und Ausrichtung reihen sich nahtlos in das dörfliche Gefüge ein. Der geschlossene Holzschirm trotzt dem Draußen. Nur dort, wo das Innen sich bewusst mit der Umgebung verbinden will, wird die Fassade ohne Materialwechsel zur kommunikativen, naturnahen Schnittstelle. Die Details entwickeln sich aus der geschickt eingesetzten modularen Holzbauweise. Feinheit und Raffinesse liegen in der überlegten Reduktion und Konzentration auf das Wenige, sei es der Dachsaum, die Setzung der Öffnungen oder die Rauheit und Unberührtheit der Innenräume. Das Notwendige bleibt sichtbar ohne den Raum zu konterkarieren. Die kompakte Dichte der beiden Geschosse ist eine Allegorie der Fichte und wird im Obergeschoss durch das Konzept vom Haus im Haus kathartisch erweitert. Halboffene, kleine Schlafkojen säumen einen mit einfachen Haken versehenen schmalen Gang, der durch das über ein Lichtband in der Dachläche einfallende Tageslicht eine nahezu spirituelle Wirkung entfaltet.
Eine Menge Leute geht hier hinein, ganze Familien haben in dieser gedrängten Gediegenheit Platz – eigentlich fast zu schade, um nur am Wochenende Landluft zu schnuppern. CM

Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.

Teamsportakademie KSV 1919, Kapfenberg

KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten
KSV Kapfenberg 2017           .tmp architekten

© paul ott photografiert

Teamsportakademie KSV 1919, Kapfenberg

2018, Private Räume
Adresse

Viktor-Kaplan Straße 12, 8605 Kapfenberg

Planung

.tmp architekten

Bauherr

Gem. Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal / KSV 1919

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

Der Kapfenberger SV ist ein Sport- und Fußballverein mit langer Tradition und großer Ambition im österreichischen Fußball. Junge Talente sollen mit der neu errichteten Teamsportakademie optimale Voraussetzungen für die parallel laufende schulische und sportliche Ausbildung vorfinden.
Das Projekt ging aus einem Wettbewerb hervor und wurde mit einer Landesförderung als Wohnheim mit einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft umgesetzt. Dies stellte sich insofern als Glücksfall heraus, als dadurch die anzuwendenden Richtlinien, Vorgaben und gesetzlichen Auflagen definiert waren und die Planer das Wettbewerbsprojekt mit einer gewissen Rechtssicherheit, allerdings auch mit einem fixen finanziellen Rahmen, umsetzen konnten. Die städtebauliche Qualität des Projekts liegt in der gekonnten und unaufgeregten Einfügung der beachtlichen Baumasse in die Bestandsstruktur der umgebenden Einfamilienhausbebauung. Dies gelingt durch die Zweigeschossigkeit des Hauptbaukörpers mit zwei schmalen, aufgesetzten Dachvolumina und durch den Umgang mit den plastisch durchformten Fassaden als vorgestellte Schichten.
Auch im Inneren besticht das Gebäude durch die konsequente Umsetzung einer Schichtung von außen nach innen. Die Privatheit nimmt von den Schlafräumen über die gemeinschaftlich genutzten Wohnräume bis zu den Aufenthalts- und Trainingsräumen ab. Letztere sind offen, einsichtig und hell gestaltet und ein echter gemeinschaftlich genutzter Kern, der das Zentrum des Hauses bildet und den Mannschaftsgedanken spürbar werden lässt. Daneben prägen die offene Hauptstiege und die enge Verbindung des Hauses mit dem Freiraum am Fluss das SchülerInnenheim.
Die Jury hebt die präzise Detaillierung in Planung und Umsetzung sowie die sorgsame und stimmige Materialwahl hervor. Dies zeugt vor dem Hintergrund der durch die Förderung bestehenden Vorgaben von der klugen und ökonomischen Realisierung eines hohen architektonischen Qualitätsanspruchs innerhalb des engen Kostenrahmens. AB

Verwaltungsgebäude Mayr Melnhof, Leoben

© paul ott photographiert
© paul ott photografiert
© Jorj Konstantinov

© Jorj-Konstantinov, paul ott photografiert

Verwaltungsgebäude Mayr Melnhof, Leoben

2016, Arbeitswelten
Adresse

Turmgasse 67, 8700 Leoben

Planung

Nussmüller Architekten ZT GmbH

Bauherr

Mayr Melnhof Holz Leoben GmbH

Fertigstellung

2008

Jury GerambRose 2016

Arch.in MMag.a Sonja Gasparin (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Elli Mosayebi
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hubert Rieß
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Um die für das Unternehmen für Schnittholz und Holzweiterverarbeitung nötig gewordenen zusätzlichen Arbeitsplätze für Verkauf, Marketing und Verwaltung an einem gemeinsamen Ort zusammenzuführen, wurde ein neues Bürogebäude geplant, das zugleich ein Referenzgebäude für die Produkte der Firma und den Holzbau an sich sein sollte.
Sein Standort befindet sich am Areal des Stammplatzes und in Verlängerung eines Bestandsgebäudes direkt an einer stark befahrenen Bundesstraße. Zum Schutz vor der Verkehrsbelastung befinden sich im Erdgeschoss lediglich das Eingangsfoyer und ein Konferenzraum mit schallgedämmter Verglasung, alle anderen Funktionen wurden in den beiden Obergeschossen untergebracht.
Der längsgerichtete Holzbau besteht aus zwei leicht zueinander verschobenen Trakten mit stirnseitiger Anbindung an den Altbau. Eine großzügige und zum Teil zweigeschossige Mittelzone mit Galerien, Atrien, Café und einem Glasdach stellt Sichtbeziehungen her und dient für Besprechungen, Pausen und zur Kommunikation.
Die räumliche Abtrennung der Büros links und rechts dieser Mittelzone besteht meist aus raumhohen Glaswänden, wobei ein Modulsystem auf Grundlage eines Einzelbüros flexible Nutzungen erlaubt.
Insgesamt herrscht eine warme, freundliche und helle Atmosphäre. Auch die bauliche Ausführung wird von der Jury als positiv wahrgenommen. Kritischer werden sowohl die „Leerfläche“ unter dem Gebäude als auch die stellenweise nicht sehr subtile Konstruktion gesehen. Dass durch eine angenehme Materialität und das unangestrengte Nebeneinander von geschützteren und öffentlicheren Zonen eine hochwertige Arbeitsumgebung geschaffen wurde, ist ausschlaggebend für die Zuerkennung der GerambRose.

Gärnerpark Leoben

© paul ott photografiert

Gärnerpark Leoben

2010, Öffentliche Räume
Adresse

Gärnerpark, 8700 Leoben

Planung

stingl-enge architekten ZT-gmbh, Trofaiach
Landschaftsplanung Gerhard Rennhofer, Wien

Bauherr

Stadtgemeinde Leoben

Fertigstellung

2008

Jury GerambRose 2010

O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig

Die Neugestaltung der Parkanlage tritt zugleich sensibel und selbstbewusst in einen Dialog mit dem gegebenen, strukturell starken städtebaulichen Gefüge der Gründerzeit. Eine befestigte und als Platzrelief gestaltete Fläche wird der Wiese mit den bestehenden markanten Einzelbäumen gegenübergestellt. Dieser Gegensatz der beiden Bereiche besticht nicht nur konzeptionell, sondern auch durch die konkrete Materialisierung und Detailqualität.
Ein Gewebe aus Bändern und Flächen entwickelt sich reliefartig in die dritte Dimension (Liegebänke, Pergolen) und erlaubt als robustes formales Muster die Integration unterschiedlicher Materialien, Texturen und Nutzungsangebote, ohne ins Beliebige oder formal Überladene zu kippen. Innerhalb der Bandstruktur bricht das Spiel mit Symmetrie und Asymmetrie die strenge Axialität des Bestandes und verleiht der Anlage etwas Leichtes, Spielerisches. Die Ränder, durch neue Alleebäume in ihrer räumlichen Wirkung gestärkt, werden durchlässiger, die Übergänge der unterschiedlichen Niveaus zwischen Park und Gehsteig geschickt in die Gestaltung integriert. Das Denkmal wird formal wie inhaltlich weiterentwickelt, bildet mit der Wasserwand einen zugleich poetischen und räumlich wirksamen Abschluss des Parkraumes und interpretiert die historische Springbrunnenanlage.
Die sorgfältige Detaillierung des Projektes zeigt großes Verständnis dafür, was einem öffentlichen Raum zumutbar ist, der Park entfaltet eine entspannte, sinnliche Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität für unterschiedliche soziale Gruppen. Die Poetik eines Gartens wird gekonnt und angemessen mit den Ansprüchen eines urbanen Raumes verknüpft.

Rastplätze der ASFiNAG

© Ernst Giselbrecht

Rastplätze der ASFiNAG

2010, Öffentliche Räume
Adresse

an diversen Autobahnen, etwa: A9 – Gaishorn, Kalwang; A2 – Herzogberg Nord und Süd

Planung

Planungsgruppe APA – Arbeitsgemeinschaft Parkplätze ASFiNAG

Architektur

Ernst Giselbrecht + Partner, architektur zt gmbh, Graz

Projektleitung, Statik, Verkehrsplanung

Rinderer & Partner, ZT KEG, Graz

Landschaftsplanung

freiland Umweltconsulting ZT GmbH und REVITAL Ziviltechniker GmbH, Wien/Graz/Nußdorf

Haus-& Sicherheitstechnik

TB Moskon & Busz, Graz; TB Herbst, Gleisdorf

Bauherr

ASFiNAG, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft,  Wien/Graz

Fertigstellung

2008

Jury GerambRose 2010

O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig

Die Rastplätze interpretieren die Autobahn als öffentlichen Raum. Sie sind Orte der Entspannung und Erholung, an denen auch körperliche Bedürfnisse befriedigt werden können. Somit tragen sie zur Verkehrssicherheit bei. Bei der Planung wurde darauf Wert gelegt, die Wahrnehmung der umgebenden Landschaft in das Zentrum des zeitlich sehr begrenzten Aufenthalts zu rücken. Die Raststationen zeichnen sich durch Übersichtlichkeit, Serviceorientierung sowie durch die Angemessenheit der eingesetzten Mittel bei gleichzeitiger formaler Prägnanz und Zeichenhaftigkeit aus. Das modulare und erweiterbare System von unterschiedlich langen Dächern, unter denen sich  die Serviceeinheiten befinden, spricht eine zeitgenössische Formensprache, die als verbindende Corporate Identity die Struktur des Autobahnnetzes auch visuell für die Benutzer der Straßen erfahrbar macht. Die Planung erlaubt es, verschiedene, unterschiedlich große Serviceeinheiten zu integrieren und sich an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anzupassen, ohne dadurch die Wiedererkennbarkeit zu beeinträchtigen. Es wird angeregt, zukünftig bei der Freiraumplanung gleich hohe Qualitätsstandards anzulegen wie bei der Objektplanung.

Frauenhaus Kapfenberg

© Archiv BauKultur Steiermark, paul ott fotografiert

Frauenhaus Kapfenberg

2006
Planung

.tmp architekten, Arch. Dipl.-Ing. Uli Tischler und Arch. Dipl.-Ing. Martin Mechs

Bauherr

Land Steiermark, FA für Sozialwesen, vertreten durch LIG Steiermark

Fertigstellung

2005

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Baufirma Sterlinger & Co, Kindberg
Team Styria Werkstätten GmbH, Graz

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Der Um- und Zubau versammelt ehemalige desolate Bauten zu einem Ort des Schutzes für Frauen. Ein neues Gebäude in zeitgemäßer Architektursprache ist entstanden und integriert sich in die umliegende Bebauungsstruktur. Dem Projekt gelingt der Bogen von größtmöglicher Öffnung zur erforderlichen Abschirmung. Die Architekten gestalteten emotionale Rückzugsmöglichkeiten in Form kleiner, übersichtlicher Räume und schützender Gänge im Bauch des Hauses. Diese Elemente vermitteln die notwendige Leere um wieder zur Ruhe zu kommen. Zum Innenhof öffnet sich das Gebäude, im Dachgeschoss liegt eine Aussichtlaterne, die sich zur Welt öffnet. Das Gebäude löst die schwierige und besonders verantwortungsvolle Aufgabe sehr unprätentiös und wertkonservativ, ein Umstand, der den Wohnbedürfnissen seiner Bewohnerinnen entspricht.

Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.

Justizzentrum Leoben

Justizzentrum5
Justizzentrum4

© Archiv BauKultur Steiermark, paul ott fotografiert

Justizzentrum Leoben

2006
Adresse

Dr. Hanns Groß-Straße 9, 8700 Leoben

Planung

Hohensinn Architektur ZT GmbH, Graz

Bauherr

BIG

Fertigstellung

2004

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Baufirma Kostmann GmbH, St. Andrä im Lavanttal
SFL Stahl-, Fassaden- und Lüftungsbau GmbH, Stallhofen
Viktor Sajowitz GmbH, Preding bei Weiz
Strobl Holzbau, Weiz

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Der mächtige Gebäudekomplex ist ein Meilenstein des heimischen Architekturschaffens. Das Gebäudeensemble besticht durch gestalterische Ästhetik, ausgeklügelte Logistik mit klar ablesbaren Nutzungsfolgen und eine neue Interpretation des Strafvollzugs. Beeindruckend und prägend ist die optische Leichtigkeit des großen Bauvolumens durch Gliederung in drei Turmbauten und transparente Fassadengestaltung. Der Gerichtstrakt ist im Inneren großzügig, hell und übersichtlich über den nordseitigen Foyerbereich gegliedert. Durch die Auflösung des Baukörpers in mehrere Trakte mit Innenhöfen werden alle Räume großzügig mit Tageslicht versorgt. Die Vollzugsanstalt auf der stadtabgewandten Seite schafft durch ein interessantes und funktionelles Nutzungskonzept den Bogen zwischen Sicherheit und Menschlichkeit.