© Schreyer David
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Krottendorfer Straße 110, 8052 Graz
Caspar Wichert Architektur ZT GesmbH und Open South North Architecture Practice ZT GmbH
Landesimmobiliengesellschaft Steiermark
2023
Arch.in DIin Sandra Gnigler
Prof. Dr. Arch. ETH BSA SIA Thomas Hasler
Arch.in DIin Anna Popelka
DI Gernot Reisenhofer
DI Gustav Spener
Der gesamtheitliche Ansatz vereint Bildungseinrichtung, Bio-Markt und Bio-Wochenmarkt sowie ein architektonisches Konzept mit Fokus auf größtmögliche Ressourcenschonung und Ressourceneinsparung.
Die Setzung der Baukörper berücksichtigt Topografie, Landschaftsraum und Bestandsbau. Großzügige Zwischenräume zwischen Bestand, Turnsaal und Klassentrakt dienen nicht nur der Erschließung, sondern werden zur multifunktionalen Zone für Aufenthalt, Veranstaltungen und vieles mehr.
Die Lerncluster bieten unterschiedliche Ein- und Ausblicke auf die umliegenden landwirtschaftlichen Kulturflächen. Der für die Lehrinhalte so wichtige Bezug zum Landschaftsraum bleibt damit auch im Inneren präsent.
Das Konzept beinhaltet die Neustrukturierung der Freibereiche. Zugänge und Aufenthaltszonen sind nun autofrei und klar von den Verkehrsflächen getrennt. Wo früher geparkt wurde, gibt es jetzt einen multifunktionalen Platz, der dem Bio-Markt ein adäquates Umfeld bietet.
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Schulgasse 15, 8740 Zeltweg
ARGE reitmayr architekten – balloon architekten ZT-OG
Stadtgemeinde Zeltweg Immobilien GmbH & Co KG
2022
Arch.in DIin Sandra Gnigler
Prof. Dr. Arch. ETH BSA SIA Thomas Hasler
Arch.in DIin Anna Popelka
DI Gernot Reisenhofer
DI Gustav Spener
Die Adaption des Schulclusters bringt vor allem auch eine Neuorganisation für die zentralen städtischen Freibereiche mit sich. Öffentlichkeit, Bespielbarkeit und Barrierefreiheit samt Verkehrsberuhigung stehen dabei im Fokus. Die Anlage öffnet sich zu den umgebenden Stadträumen und trägt damit zur Definierung des Zentrums der Gemeinde bei. So findet über den neuen Schulbau die längst überfällige Aufwertung des städtischen Zentrums mit Potenzial zur Weiterentwicklung statt.
Herkulesaufgabe im Inneren: Durch Anpassungen und Adaptierungen der heterogenen, bereits mehrfach überformten Bestandsgebäude mit unterschiedlichen Entstehungszeiten konnten diese an neueste pädagogische Konzepte angepasst werden.
An Clustern sowie in den zentralen Bereichen bieten raumgreifende Möbel den Schülern und Schülerinnen vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und Rückzugnischen.
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Auenbruggerplatz 25, 8036 Graz
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
2022
Arch.in DIin Sandra Gnigler
Prof. Dr. Arch. ETH BSA SIA Thomas Hasler
Arch.in DIin Anna Popelka
DI Gernot Reisenhofer
DI Gustav Spener
Am Areal des neuen Med Campus Graz erhielt der Lehrstuhl Anatomie eine neue Heimat und übersiedelte an den ehemaligen Sitz des Instituts für Pathologie, einem denkmalgeschützten Pavillon aus dem Jahr 1912.
Dieser Bestandsbau wurde um ein hochkomplexes Lehr- und Forschungsgebäude als eigenständiger Pavillon sowie als Verbindung zwischen den beiden Gebäuden um einen großen, unterirdischen Hörsaal ergänzt.
Eine transluzente Fassade prägt das neue Lehr- und Forschungsgebäude. Diese bringt die notwendige Diskretion und zugleich essenzielles Tageslicht in die Räumlichkeiten für Lehre und Forschung – eine Besonderheit, da in vielen vergleichbaren Institutionen versteckt in Untergeschossen gearbeitet wird.
Im Bestand sorgt die Neustrukturierung der Wegeführungen für einen straßenseitig Eingang im Untergeschoss, der über eine großzügige zweigeschossige Lobby ins sanierte Jugendstilgebäude führt. Hier verteilen sich die Wege zu den Büros, zur Bibliothek in den Obergeschossen sowie Richtung Auditorium und Forschungsräumen im Neubau.
Das große Volumen des Auditoriums verbindet im Untergeschoss Alt und Neu. Im darüberliegenden Geschoss befindet sich ein neuer Freibereich mit hoher Aufenthaltsqualität und direktem Bezug zur Erdgeschosszone des Forschungspavillons.
Die Erfüllung der funktionellen Anforderungen und die Organisation von logistischen Abläufen stehen hier besonders im Fokus. Aber auch die Integration technischer Vorrichtungen – insbesondere zur Gebäudelüftung – bedingten einen Neubau als maschinenartiges Gebilde. Dementsprechend spiegelt sich diese Charakteristik in der Materialwahl wie auch in den offen sichtbar geführten technischen Ausstattungen wider.
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Sulmhofsiedlung 4, 8430 Leibnitz
2021
Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller
Der Neubau der Volksschule bildet durch seine Positionierung im Sinn einer städtebaulichen Maßnahme ein neues Zentrum. Der Fußweg, der auf die zweigeschossige Schule zuführt, öffnet sich zu einem großen Platz mit organisch geformten Grüninseln und zieht sich bis unter das die gesamte Breite des Gebäudes einnehmende Vordach bis zum Haupteingang. Eine bestehende Ost-West-Verbindungstraße blieb erhalten, ist aber im Bereich des Platzes nun Begegnungszone. Durch die Lage des halb versenkten Turnsaals mit Oberlichtband an seinem südlichen Ende sind die dahinterliegenden Sportflächen abgeschirmt.
Betritt man die Schule, so öffnet sich ein weites, multifunktionales Foyer, das sich über die gesamte Gebäudetiefe erstreckt; so ist nicht nur für gute Querbelichtung und -durchlüftung, sondern auch für mühelose Orientierung gesorgt. An seiner Nordseite befinden sich Nebenräume, im südlichen Teil Freizeitbereiche sowie Küche und Esszimmer. Über raumhohe Glaselemente sieht man in die Aula, wodurch die Kinder auch dort im Blickfeld der Betreuer:innen sind und sich daher freier bewegen können. Im Außenbereich schließen Grünflächen an, die ebenfalls vom Inneren aus gut überblickt werden können.
Von der Aula führt eine symmetrische zweiläufige und zweiarmige Stiege mit Verteilerpodest ins Obergeschoss. Hier ist die Raumstruktur um 90 Grad verdreht: Die Klassen befinden sich entlang der Ost- bzw. Westseite, die offenen Lern- und Spielzonen wieder dazwischen, wobei es hier zwei eingeschnittene Terrassen an den entgegengesetzten Enden gibt.
Die Materialisierung erfolgte in erster Linie in Holz und Sichtbeton – zugleich haptisch, robust und ruhig und mit hoher handwerklicher Qualität gefertigt. Das gilt auch für die Möbel, die ebenfalls von den Architekt:innen geplant wurden.
Für die Jury sind die städtebauliche Situation und der Zugang sowie die Außenflächen ebenso überzeugend wie die hochwertigen Räume und die freundliche Atmosphäre. Die Ausführung ist einwandfrei, der Übergang zwischen Architektur und Inneneinrichtung bzw. zwischen Beton, Holz und Glas schlüssig und unangestrengt. Hervorgehoben werden außerdem die (Blick)Durchlässigkeit der Struktur und die räumliche und ästhetische Qualität der Stiege.
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Kapellenstraße 100, 8053 Graz
Stadt Graz, Abteilung für Bildung und Integration
2021
Dr. arch. Gerd Bergmeister / Prof.in Dr.in arch. Michaela Wolf
Prof.in Arch.in DIin Helga Blocksdorf
Mag.a DIin Eva Guttmann
DI Gustav Spener
Prof. Arch. DI Much Untertrifaller
Gegenstand des von der Stadt Graz 2018 ausgelobten Architekturwettbewerbs war die Erweiterung des in den 1940er Jahren errichteten Schulgebäudes. Bisher war die Volksschule mit acht Klassen geführt worden, ca. die Hälfte der Schüler:innen nutzte das Angebot der Ganztagsschule. Nun sollte Platz für weitere acht Klassen inklusive aller Sonderräume geschaffen werden. War ursprünglich die Erweiterung des Hauses im Fokus, konnte durch umsichtige Planung auch eine Sanierung des Bestands erfolgen.
Die Schule befindet sich auf einem Eckgrundstück zwischen der stark befahrenen Kärntnerstraße und der ruhigeren Kapellenstraße. Beim Altbau handelt es sich um ein eingeschossiges, dreifach im rechten Winkel geknicktes Gebäude, wobei im nordöstlichen Teil ein Kindergarten untergebracht ist und im südwestlichen ein durch einen Verbindungsgang erschlossener Turnsaal. Die Erweiterung befindet sich in Form einer flächigen, holzverkleideten Struktur in der Innenecke zwischen Turnsaal und Bestand. Anstelle des ursprünglichen Verbindungsganges trat der neue Haupteingang – weiter zurückversetzt und mit einem tiefen Vordach versehen, sodass ein großzügiger Vorplatz entstand. Von hier aus gelangt man in ein Foyer mit starkem Außenraumbezug, über das auch der Bestandsteil erschlossen wird. Zentrum des Zubaus ist ein intensiv begrünter „Lesewald“, über den Licht in die Tiefe des Gebäudes fällt. Während im Erdgeschoss die allgemeinen Räume sowie die Ganztagsbetreuung untergebracht sind, befinden sich im Obergeschoss zwei Lerncluster mit je vier Klassen. Die breiten Gänge mit Lern- und Aufenthaltszonen sind zum Innenhof ausgerichtet. Eine Außenstiege verbindet die südseitige Terrasse mit dem Schulhof, einer großen Wiesenfläche mit überdachten Schwellenzonen zum Schulgebäude und einem geschützten Bereich zur Kapellenstraße hin.
Die Jury hebt besonders die großzügige Eingangssituation, die gut gelöste Schnittstelle zwischen Bestand und Neubau sowie die Integration der Freiräume hervor. Auch der Innenhof, Oberflächentexturen und Materialität sowie die Differenziertheit der Holzfassade werden als Elemente mit hoher Qualität gesehen.
© Schreyer David
Mühlgasse 1, 8502 Lannach
2019
Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla
Philipp Berktold und Helena Weber haben schon mehrfach bewiesen, dass sie mit Hangsituationen umgehen können und Erfahrung in der Planung von Kindergärten haben. Das wird auch am 2019 fertiggestellten Kindergarten in der Mühlgasse in Lannach deutlich, der anders als viele andere Beispiele dieser Typologie Kindergerechtigkeit nicht durch „Niedlichkeit“, sondern durch das Bereitstellen von überschaubaren Wegen und Strukturen sowie klaren Einheiten erzeugt.
Das zweigeschossige Gebäude steht an einem sanft nach Nordwesten abfallenden Hang, das sockelartige Eingangsgeschoss, in dem sich Lager- und Technikräume befinden, folgt dem Hangverlauf, das auskragende Obergeschoss erreicht an der Südseite Geländeniveau. Vom geschützten Eingang aus gelangt man über eine Treppe nach oben, rechts kommt man zum offenen Essensbereich sowie zur Kinderkrippe mit Ruheraum, links befinden sich Büro- und Personalräume, eine Garderobe und Sanitäreinheiten. Folgt man dann dem Gang entlang der Nordseite des Gebäudes, gelangt man zu den beiden Gruppenräumen. Diese sind spiegelsymmetrisch angelegt, verfügen jeweils über eine eigene Garderobe, WCs und einen ruhigen Ausweichrau. Ein Bewegungsraum in der Mitte ist von beiden Gruppenräumen aus zugänglich. Der Spielhof vervollständigt das L-förmige Gebäude zu einem Rechteck, was durch die Fortsetzung des Dachüberstands vor den Gruppenräumen über einem umlaufenden Weg zusätzlich visualisiert wird. Außerhalb dieser „Rahmung“ geht das Grundstück in eine große Wiese über, die gemeinsam mit den Kindern der angrenzenden Volksschule genutzt wird.
Während grau lasiertes Holz die Fassade bildet, wird das Innere von warmen, hellen Holzoberflächen dominiert. Dezente farbige Akzente bei Möbeln und textilen Elementen unterstreichen die wohnliche Atmosphäre.
Sowohl die Umsetzung des Raumprogramms als auch die Detaillierung und handwerkliche Ausführung sind von hervorragender Qualität. Dass auch verschiedenen Bedürfnissen etwa in Form unterschiedlicher Sitzhöhen Rechnung getragen wird, ist ein weiterer hervorhebenswerter Aspekt. Die Jury ist beeindruckt von der Freiheit, die den Kindern hier durch die Architektur zugestanden wird, sowie von der Qualität und Konsequenz der Umsetzung und verleiht dem Kindergarten deshalb die GerambRose 2020.
© Schreyer David
Offenburger Gasse 17, 8160 Weiz
Architekt Viktor Hufnagl
1968
Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla
1968, mitten in der Zeit gesellschaftlichen Aufbruchs, änderte sich auch die Vorstellung von Schule und Unterricht und die bis dato vorherrschenden pädagogischen Konzepte wurde überdacht. Im Zuge dieser Entwicklung kam es auch in Österreich zum Bau von Hallenschulen, deren architektonisches Konzept Ausdruck einer unhierarchischen und offeneren Wissensvermittlung war. Viktor Hufnagl (1922–2007) hatte bereits ab den 1950er-Jahren Schulen geplant und gebaut, die eine Annäherung an den Hallenschul-Typus waren, 1964–1968 in Weiz jedoch die erste „echte“ Hallenschule Österreichs als Teil eines Ensembles, das 1978 fertiggestellt wurde, umgesetzt.
Ihre Tragstruktur besteht aus einem modularen Stahlbetongerüst mit auskragenden Kassettendecken und wenigen Stützen, der Innenausbau ist im Gegensatz dazu leicht und flexibel. Die 40 mal 40 Meter große Halle ist das Zentrum der Schule, von hier aus werden über eine symmetrische Treppenanlage und Galerien die Klassen erschlossen und sie wird als Pausenraum und für Veranstaltungen genutzt. Die Wirkung dieser Aula ist nicht nur aufgrund der räumlichen Großzügigkeit und die Beleuchtung von oben, sondern auch durch Details wie Bodenmuster und die Ausführung der Brüstungen zugleich beeindruckend und schön gestaltet.
Analog zu den Galerien gibt es umlaufende Balkone, die das Außenbild der Schule bestimmen, wobei die plastische Fassadenausprägung mit den zarten Fensterprofilen reizvoll kontrastiert und der Hülle eine strukturierte Tiefe verleiht.
Im Gegensatz zum später realisierten Gymnasium steht die NMS unter Denkmalschutz. Eine Sanierung des in die Jahre gekommenen und bauphysikalisch wie sicherheitstechnisch den Anforderungen nicht mehr entsprechenden Gebäudes wäre dringend notwendig, sollte allerdings sensibler erfolgen als jene des Gymnasiums.
Nicht nur aufgrund der herausragenden Bedeutung für den österreichischen Schulbau und der architektonischen Qualität, sondern auch als Motivation für die Stadtgemeinde, eine adäquate Sanierung voranzutreiben, erkennt die Jury der NMS Weiz die GerambRose Klassiker 2020 zu.
© paul ott photografiert
Algersdorfer Straße 9, 8020 Graz
ARGE Mesnaritsch | Spannberger Architekten
2016
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec
Die Algersdorfer Schule gehört zu jenen stillen Architekturen, die auf den ersten Blick nicht beeindrucken – vielleicht fehlt in ihrem Garten ein Kirsch- oder ein Lindenbaum. Aber nachdem man den Eingang passiert hat, umfängt einen Licht, Verspieltheit, Wärme und Freude. Die Schule beeindruckt in erster Linie durch ihren außergewöhnlichen Maßstab: Beide Etagen sind niedriger als üblich und somit an der Größe der Kinder orientiert. Aus der unauffälligen Holzfassade ragt das exponierte Volumen des Vordaches und lädt zum Eintreten ein. Den Innenraum prägt eine horizontale Ausrichtung auf verschiedenen Ebenen – mit Blick in die Turnhalle und das kreisrund von oben belichtete Auditorium sowie durch die Spielbereiche weiter nach außen. Diese sind extrem transparent und ermöglichen die Wahrnehmung mehrerer Räume gleichzeitig. So entsteht ein Eindruck der Verbundenheit zwischen allen Kindern und Lehrern, zugleich erhält der Innenraum von mehreren Seiten Tageslicht. Der freie Grundriss wird hier tatsächlich umgesetzt, und zwar nicht nur im räumlichen Sinn, sondern auch durch die visuelle Durchlässigkeit der Spiel- und Klassenzimmer sowie der Gemeinschaftsbereiche. Dieses Konzept setzt sich auch auf der oberen Etage fort, wo sich großzügige Flächen vor den Klassen mit dem Außenraum und dem begrünten Flachdach über dem Erdgeschoss verbinden.
Die Materialisierung des Hauses ist außerordentlich schön: Tragende Innenwände aus Sichtbeton mit der Größe der Kinder entsprechenden Holzfenstern: Niedrige Parapete, die den einzelnen Klassen zugewandt sind und Fensterelemente, die in einer Verbindung zu den Schulbänken stehen. Das alles, ergänzt durch die bunte Möblierung, schafft eine kinderfreundliche Umgebung. Die für das Lernen notwendige Intimität ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, außerhalb der Klassenzimmer frei zu spielen. Die Verschiedenheit der Kinder wird respektiert und ihre unerschöpfliche Kreativität kann sich entfalten. Diese Schule wird mit Sicherheit dazu beitragen, eine Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, die – so hoffen wir – in gleichem Maße frei und offen sein wird. MZ
© paul ott photografiert
Neue Stiftingtalstraße 6, 8010 Graz
Riegler Riewe Architekten ZT – Ges.m.b.H.
BIG in Kooperation mit der Med Uni Graz
2017
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec
Wenn die Stadt in die Stadt kommt, entsteht Pluralismus durch Dichte. Und wenn sich ein neues urbanes Gefecht mit den topografischen Schichten des Ortes überlagert und das städtische Umfeld an sich bindet, entsteht Kommunikation. In Graz wird die ethnische Konsistenz der Medizin im Modul 1 des MED CAMPUS in Raum umgedeutet und so zur atmosphärischen und humanen Integration verfestigt. Es sind förmlich Raumschichten, die sich aneinander reiben und dadurch die Potenziale der menschlichen Interaktion unaufdringlich an die Oberfläche bringen.
Eine Sequenz von langgestreckten Gebäudevolumina, die sich öffnen und schließen, greift ineinander. Brücken verbinden Institute und Lehrlandschaften, Plätze gehen über in Gassen und die dritte Dimension wird nahezu schwerelos überwunden. Diese Porosität der Räume schafft ein Dorf auf mehreren Etagen mit einem zentralen Platz im dritten Obergeschoss, der wiederum einen wesentlichen Teil der örtlichen Identifikation mit einprägsamen Blicken auf die Nachbarschaften bildet. Nicht zuletzt wird durch diese Differenzierung der Baukörperpositionierung die Frischluftschneise der Stadt Graz berücksichtigt und ein ausgewogenes Mikroklima ermöglicht.
In derselben Konsequenz und Reichhaltigkeit wird die innere Struktur bewältigt. Im Wechsel von schlanken und breiten Baukörpern wechselt der Inhalt von Büro auf Labor. Durch diese Disposition der Funktionen wird – auch mit Hilfe der Betriebssystematik – eine kollektive Absonderung in eigenen „Arbeitskapseln” verhindert. Die sozialen Milieus der Identifikation überspannen die Gesamtheit. Umhüllt von acht Graustufen erscheint der Campus dem fernen Flaneur als abziehender Wolkenhimmel, der sich in den ruralen Landschaften der Grazer Umgebung niederlassen will. CM