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Workshop Farbe

Schulkooperationen

Farbe in der Architektur hat eine beinahe ebenso lange Tradition und Geschichte wie die Architektur selbst. Bereits das antike Griechenland und das Aztekenreich veredelten ihre Bauten durch den Einsatz von Farbe. Gottfried Semper beschreibt 1860 in seiner Bekleidungstheorie das einfache Auftragen von Farbe als eine Aktion, welche die Mauer zur Wand werden lässt. Die Wand, die er durch ihre Sprachherkunft mit dem „Gewand“ vergleicht, wird – anders als die Mauer – von der Aufgabe des (Lastab-)Tragens befreit und trägt stattdessen Bedeutung. Sie thematisiert den Bau und gibt dem architektonischen Raum einen speziellen Ausdruck. Bis heute hat die Bedeutung der Farbe für die Architektur nicht abgenommen. ArchitektInnen auf der ganzen Welt erkennen und nutzen die besonderen Qualitäten von Farbe für ihre Bauten.

Anhand von Fotografien jener GerambRose-Projekte, die zur Bearbeitung ausgewählt wurden, sollen in diesem Workshop Farbkombinationen und Farbschemata getestet und deren Wirkung für den räumlichen Ausdruck der ausgezeichneten Bauten untersucht werden. Die Farbfotografien werden – auf ihre Konturen reduziert – als Grundlage bzw. Rahmen für die Farbexperimente zur Verfügung gestellt. Durch unterschiedliche Techniken wie Buntstiftzeichnung oder Wasserfarbenmalerei erstellen die SchülerInnen eigene Arbeiten mit verschiedensten Farbzusammensetzungen, die Gebäudebereiche differenzieren, bauliche Elemente durch Farbe hervorheben oder fremde Formen und Figuren der baulichen Gliederung hinzufügen.

Tobias Gruber

Mit freundlicher Unterstützung von:

© Schreyer David, Institut für Gebäudelehre