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12 Schulworkshop Höhere Technische Lehranstalt Ortweinschule Graz

zur GerambRose 2018 „Öffentliche Räume“, Gemeinschaftliche Räume“ und „Private Räume“

Schuljahr: 2019

Aufgabe der Studierenden des Sommersemesters 2019 der Erwachsenenbildung in der Abendform an der HTL Ortweinschule war es, sich mit der Fassadengestaltung des MED CAMPUS Graz zu befassen, deren Ist-Zustand durch eine alternative Fassade ersetzt werden sollte. An die Aufgabe wurde in Gruppen von drei bis vier Personen herangegangen.

Der erste Schritt war die Auseinandersetzung mit dem Bauwerk und das Verstehen der Grundstruktur bzw. des Rohbaus. Das verwendete Fassadensystem spielte im Projekt keine Rolle.

Im zweiten Schritt recherchierten die Studierenden mögliche Fassadensysteme, aus denen ein oder mehrere zu wählen, eventuell zu adaptieren und in einer beliebigen Form darzustellen waren.

Gruppe 1

Marko Scherz, Zoltan Strukkel, Melanie Kroboth (4ABBT)

Die Gestaltung ist eine Kombination aus einer vorgehängten Fassade aus Keramikhohlkörpern in verzinkten Stahlregalen und einer vorgehängten Fassade mit integrierter Wasserwand, indirekt beleuchtet und begrünt.

Die Keramikfassade der neun Obergeschosse ist Ornament und Sonnenschutz zugleich. Darüber hinaus erzeugt sie ein Bild, wie es für Keramikwerkstätten noch immer typisch ist: Halbfertige Töpferei-Produkte türmen sich in Regalen zum Trocknen, Brennen, Abkühlen und Bemalen.

Die rund 10.000 Keramikelemente in der setzkastenartigen Rahmenkonstruktion aus verzinktem Stahl sind eigens angefertigte Rohrabschnitte, die innen kreisrund sind und außen eine facettierte Sechzehneck-Form aufweisen. Ihre Durchmesser variieren zwischen 10 cm und 30 cm. Mit etwas Silikon lassen sie sich leicht und stabil stapeln. Farblich korrespondieren die Keramikrohre mit den alten Ziegelmauern und Bodenflächen des Bestands. Hinter ihnen bilden raumhohe Verglasungen oder Stahlverbundplatten den eigentlichen Gebäudeabschluss. Die keramischen Rohrabschnitte filtern durch ihre Tiefe das Licht und schützen die dahinterliegenden Räume vor direkter Sonneneinstrahlung. Vor den nach Süden gerichteten Räumen lagern mehr Hülsen im Stahlregal als an den weniger besonnten Fassaden. Damit ist dort auch der Blick in den Hof freier.

Des Weiteren sind eine begrünte Fassade und im Eingangsbereich eine Glasfassade mit Wasserwand, die im Winter indirekt beleuchtet werden soll, geplant.

Gruppe 2

Din Fazlic, Kerim Ibrahimbegovic, Rasim Nakic (4ACBT)

Die Fassade soll durch großflächige Begrünungen aufgelockert werden.

Gruppe 3

Albert Strohmaier, Thomas Mauerhofer, Jasmine Messner (4ABBT)

„Wave Chain“-Fassade

Die Fassade ist nicht nur ein optischer „Hingucker“, sondern bietet zusätzlich noch einen effizienten Sonnenschutz. Natürlich ist es möglich, sie individuell in verschiedenen Farben zu gestalten, um einen zusätzlichen Effekt zu erzielen. 

Sie wird mit Aluminiumketten und einem gut durchdachten Befestigungssystem ausgeführt. So kann die „Wave Chain“-Fassade auch starkem Wind standhalten. Aus technischer und statischer Hinsicht ist es möglich, mit dieser vorgehängten Fassade bis zu fünf Meter ohne Zwischenbefestigung zu überbrücken. Dies entspricht einer Höhe von circa zwei Stockwerken. 

Es ist natürlich auch möglich, das „Wave Chain“-System im Innenbereich anzuwenden, um etwa Raumteilungen oder optische Akzente zu schaffen. 

Werner Byloff

© BauKultur Steiermark