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06 Schulworkshop Neue Mittelschule Bruck an der Mur

zur GerambRose 2018 „Öffentliche Räume“, Gemeinschaftliche Räume“ und „Private Räume“

Schuljahr: 2019

Mit der Neuen Mittelschule Bruck a.d. M. konnten wir auf Initiative von Frau Hailinger-Höller ein Schulprojekt in Anlehnung an unseren Themenschwerpunkt zur Wanderausstellung in der Region, dem Wohnen, umsetzen. Ab Mitte März starteten wir im Rahmen des regulären Unterrichts für Bildnerische Erziehung in wöchentlichen Doppelstunden bewusst mit einer ersten Schulstufe. Unsere 24 aufgeweckten jungen Schülerinnen und Schüler vereinten zwölf Nationalitäten in der Klasse, was den interaktiven Austausch umso spannender gestaltete. Gleich nach der Vorstellung des Vereins und unserer bevorstehenden Beschäftigung mit dem Wohnen, den Wohnformen, Raumwahrnehmung und der Raumgestaltung zeichneten sich starkes Mitteilungsbedürfnis und merkliche Wissbegierde ab.

 Mit der projektverantwortlichen Lehrerin einigten wir uns auf den altersgerechten Arbeitstitel „Mein Wunschraum“ als jeweilige Einzelarbeit in anfangs grafischer und in Folge dreidimensionaler Darstellung. Hinsichtlich des Ablaufs unseres im Vorfeld gemeinsam entwickelten Konzepts hat sich die Aufteilung der Doppelstunden in die interaktive Vermittlung von theoretischen Inhalten zu Bauen und Wohnen und das praktische Arbeiten bewährt. 

Im theoretischen Teil erhielten die SchülerInnen beispielsweise durch Bilder Einblick in Wohnformen bzw. Behausungen unterschiedlichster Kulturkreise sowie in die Vorzüge und Funktionsweisen elementarer Bauformen. Standortfragen, Klimafaktoren, Materialeinsatz und Konstruktionsweisen wurden beleuchtet und ergründet. Zur Einstimmung auf die eigenen zeichnerischen Darstellungen haben wir Plangrundlagen und Planwerkzeuge besprochen, Maße geschätzt, Abmessungen von Raumelementen vorgenommen, unsere eigenen Reichweiten im Sitzen und Stehen eruiert und nötige Bewegungsräume in Bezug auf Raumausstattung in Erfahrung gebracht. Aus einem Sammelsurium von Materialien wurden Oberflächenbeschaffenheiten erkundet; Erstaunliches haben wir über Raumproportionen und Raumwahrnehmung sowie über Wirkungsweise und gezielten Einsatz von Farben im Vergleich erfahren. Zum Einstieg in die Theorie-Einheiten haben sich Brainstormings zu den verschiedenen Themenbereichen gut bewährt. 

Mit großer Ambition gingen unsere jungen Raumgestalter zeichnerisch an das Skizzieren ihrer Entwurfsideen heran; erste Grundrisse und Ansichten nahmen Gestalt und Farbe an. Nachdem die zweidimensionalen Entwurfsarbeiten – als sehr facettenreiche Grundlagen für das nun folgende Raummodell – den Klassenkameradinnen und -kameraden vorgestellt worden waren, ging es mit Hilfe von Kartonschachteln und verschiedenen bereitgestellten Werkmaterialien wie bunten Papieren und Stoffen, Schnüren, Furnieren, Korkplatten, Netzen, Folien etc. ans räumliche Modell. Nach anfänglichen Mühen bei der Fertigung der jeweiligen Raumvorstellung als Basis zeigten die meisten bei der Ausstattung ihrer Raumkreationen besonderes Geschick und leidenschaftlichen Eifer.

In den letzten beiden Doppelstunden wurden die gestalteten Raummodelle mit sichtlich großem Stolz präsentiert und besprochen. Die so verschiedenartigen Projektergebnisse konnten im Rahmen einer Ausstellung – auch zur Begeisterung der Schulleitung – bis zu Ferienbeginn in der Schule bewundert werden.   

Ursula Werluschnig, Alexandra Hailinger-Höller    

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