×

GerambRosen-Landpartie 01

Zu ausgewählten Preisträgerprojekten in der Oststeiermark (Hartberg)

Datum: 15. Juni 2018
Ort: Oststeiermark (Hartberg)

Die GerambRosen-Landpartien sollten in den steirischen Regionen den Baukulturinteressierten, dem Fachpublikum, aber auch den Entscheidungsträgern die Möglichkeit bieten, ausgezeichnete Architektur unter kompetenter Führung zu erkunden. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe des Vereins BauKultur Steiermark in Kooperation mit der Baubezirksleitungen im Rahmen des Architektursommers 2018, um herausragende GerambRosen-Preisträger wieder in Erinnerung zu rufen.

Unter der Moderation von Karl Amtmann traf sich die Gruppe vor der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld, um von hier aus gemeinsam mit dem Bus zu einem Beispiel zeitgenössischer Spitalsarchitektur zu fahren.

Die spannende Planungsaufgabe LKH Hartberg und ihr Weg bis zur Umsetzung wurde uns von Architekt Klaus Kada mit sehr viel Leidenschaft und Humor präsentiert. Architektur und Natur durchdringen sich in der großzügigen Anlage und vermitteln den Patienten das Gefühl von Offenheit sowie einen starken Bezug zum Außenraum. Durch die Glashalle führen Brücken und verbinden die geschlossenen Bettentrakte miteinander. Von der obersten Ebene ist der Dachgarten erreichbar, welcher wieder die Verbindung zwischen Innen- und Außenraum als wichtigen Faktor spürbar macht. Durch die Qualität der gekonnt eingesetzten Materialien ist es nur schwer vorstellbar, dass das Krankenhaus schon seit 1999 tagtäglich in Betrieb ist.

Die spannenden Ausführungen durch den Architekten ließen die Zeit schnell verrinnen, sodass die nächste Station, das von der Architektengruppe Splitterwerk geplante Wohnobjekt „Schwarzer Laubfrosch“ (2004) in Bad Waltersdorf, etwas verspätet erreicht wurde. Hier wurde der Gestaltungswille eines unkonventionellen Bauherrn konsequent umgesetzt.

Beim römerzeitlichen Museum (1999), geplant von den Architekten Jörg und Ingrid Mayr aus Graz, wurden wir vom Vizebürgermeister und Mitarbeitern der Marktgemeinde Bad Waltersdorf herzlich empfangen. Die nicht klimatisierte Schutzhülle für Römersteine und -plastiken fügt sich behutsam in die Umgebung ein, wobei durch Bauform und Materialwahl eine klare Sachlichkeit erreicht wurde.

Unser letzter Halt führte uns in die historische Gartenanlage des Schlosses Herberstein (2000), gestaltet von den Architekten KA2 – Kadletz und Karner. Das Zentrum bildet der Rosenpavillon, um den herum sich die geometrisch angeordneten Beete reihen, die durch ihre vier Farben die Tageszeiten und die menschlichen Eigenschaften symbolisieren. Die ehemals geschotterten Wege durch den Garten mussten vor kurzer Zeit asphaltiert werden. Ob sich dies positiv auf den historischen Garten auswirkt? Eine Frage die sich je- der Besucher stellen sollte.

Ein sonniger Nachmittag mit Einblicken in die Gedankenwelt eines Architekten, neuer Interpretation eines Vierseithofes zum Thema Wohnen, reduzierter Architektur mit Rück-sicht auf den Bestand und Veränderungen zu gut gelungenen Freiraumplanungen.

Es gäbe noch viele interessante Architekturobjekte im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, die darauf warten, entdeckt zu werden. Wir sehen uns!

Sabine Siegel

Programm

LKH HARTBERG
(GERAMBROSE 2000)
Planung: Univ. Prof. Arch. DI Klaus Kada, Graz

SCHWARZER LAUBFROSCH BAD WALTERSDORF
(GERAMBROSE 2004)
Planung: Splitterwerk, Graz

RÖMERZEITLICHES MUSEUM
BAD WALTERSDORF
(GERAMBROSE 2001)
Planung: Arch. DI Jörg Mayr und DI Ingrid Mayr, Graz

GARTENANLAGEN HERBERSTEIN
(GERAMBROSE 2000)
Planung: Architekten KA2 DI Michael Kadletz und DI Roman Karner, Graz

© Baubezirksleitung Oststeiermark