© Schreyer David
© Schreyer David
Legero-United-Straße 4, 8073 Feldkirchen bei Graz
Architektur:
Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH
Landschaftsplanung:
Kieran Fraser Landscape Design
2019
Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla
Ursprünglich befand sich die Zentrale des Schuhherstellers im Grazer Stadtgebiet, sie war jedoch sowohl quantitativ als auch qualitativ an ihre Grenzen gestoßen, weshalb in einem Gewerbegebiet südlich von Graz ein neues Headquarter errichtet wurde.
Die Anforderungen an den Gebäudekomplex mit Verwaltung, Design- und Produktionsabteilung sowie einem Outletcenter waren nicht nur technischer und organisatorischer Art, sondern es sollte ein nachhaltiger, langlebiger, architektonisch hochwertiger und sowohl für MitarbeiterInnen als auch KundInnen angenehmer Ort zum Arbeiten und Einkaufen werden.
Aus einem Architektenwettbewerb gingen Dietrich | Untertrifaller Architekten aus Sieger hervor, wofür neben der Architektur die Erfahrung, das wirtschaftliche Knowh-how und – als organisatorisches Detail – die unterirdische Anlieferung ausschlaggebend waren.
Die Anlage besteht nun aus einem kreisförmigen Outlet und einem ringförmigen Büro- und Produktionsgebäude, in das drei kleinere „Bubbles“ hineinragen. Diese gliedern den Innenhof, der als besonders schön gestalteter Aufenthaltsbereich umgesetzt wurde.
Der Büroring in Holzbauweise sitzt auf einem Betontisch, der statisch darauf ausgerichtet ist, bei Bedarf ein weiteres Geschoss tragen zu können, wodurch bei erhöhtem Platzbedarf keine weitere Flächenversiegelung notwendig sein wird.
Die Ambition, nachhaltig zu bauen, ist an vielen Details ablesbar: Heimischen bzw. Recyclingmaterialien wurde der Vorzug gegeben, die Energieversorgung erfolgt großteils autark, es gibt ausreichend Fahrradstellplätze, die Autos parken auf Rasengittersteinen etc.
Die schwierigen Aspekte beim Bau von runden Gebäuden sind hier ausgezeichnet gelöst: Die Fenster bzw. die Fassaden aus eloxierten Aluminiumblechen sind weder geknickt, noch gebogen, sondern versetzt montiert. Die Systematik vom Grundmotiv der Fassade bis hin zum Innenausbau wird konsequent durchgehalten. Überall herrscht eine angenehme, unhierarchische Atmosphäre und der Firma gelingt es, ihre Firmenkultur in Architektur auszudrücken – mehr als ausreichende Gründe, dem Projekt die GerambRose 2020 zu verleihen.
© Zita Oberwalder
Rabnitzstraße 19, 8063 Eggersdorf
Gerhard Mitterberger Architekt ZT-GmbH, Graz
WOG Wolf Objekt GmbH
2011
Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper
© paul ott photografiert
Hauptstraße 50a, 8071 Hausmannstätten
Marktgemeinde Hausmannstätten Schulbau KG
2011
Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl
Das Projekt der neuen Volksschule beachtet die wesentlichsten landschaftsräumlichen und städtebaulichen Aspekte auf prägnante, präzise Art und Weise. Die Anbindung an den grünen Bereich im Südwesten einerseits und die Beziehung zur bestehenden Hauptschule und Turnhalle andererseits als Ergänzung und räumlicher Abschluss sind die entwurfsbestimmenden Themen. Aus dieser Setzung werden die konzeptionellen innenräumlichen Beziehungen „Landschaftsraum und urbaner Platz“ als diagonale räumliche Sequenz und Verbindung herausentwickelt. Die strukturelle Strenge des Gebäudes wird durch spannungsvolle innere Raumabfolgen und Durchsichten gebrochen. Besondere, individuell oder als Gruppe nutzbare Räume, gedeckte Loggien und Nischen verweisen auf ein experimentelles, vielfältig gestaltbares Lernprogramm. Eine Eigenheit dieser Anordnung sind die Funktionsüberlagerungen von Erschließung und Pausenflächen, hier soll die informelle Kommunikation zwischen Schülern und Lehrerinnen stattfinden. Das Projekt zeigt auch innovative Ideen wie die kindergerechten, witzigen Garderobenmöbel im Eingangsbereich und die darüberliegenden gläsernen, lichtbringenden Sitzrondelle. Schade, dass die Vielfalt der Materialien und Farben, vor allem im Bereich der Treppen, dieser Einfachheit und Klarheit nicht ganz entspricht. Die Jury lobt die Dualität der Themen und ist von ihr angetan: von der Einbindung in den Bestand und den Landschaftsraum, gleichzeitig vom innovativen Umgang und der Auseinandersetzung mit dem Programm einer zeitgemäßen Volksschule.
© paul ott photografiert
8565 St. Johann ob Hohenburg 23
Gemeinde St. Johann‐Köppling und ÖWG
2010
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Prof. Marianne Burkhalter
Arch. Dipl.-Ing. Alexandra Stingl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch. Mag. arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Der quer zum Hang liegende, längliche Baukörper des Kindergartens betont das archetypische Motiv eines Hauses mittels großflächiger, geschlossener Fassaden sowie eines Satteldachs und generiert dadurch einen wohltuend ruhigen Moment in der visuell heterogenen Umgebung. Während das Äußere schlicht und klar gehalten ist, verfügen die Innenräume über eine hohe funktionelle und räumliche Vielfalt. Ineinander übergehende Raumsituationen und Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung bieten dem Konzept des „offenen Kindergartens“ eine räumliche Entsprechung. Durch Dachfenster und massive Betonscheiben werden in den Gruppenräumen, dem Gang, dem Foyer und der Galerie vielfältige Lichtsituationen und Ausblicke inszeniert und somit ein attraktiver gestalterischer Rhythmus eingeführt.
Als Oberflächen finden Sichtbeton und Holz in ausgewogener Weise Verwendung und bieten einen dezenten und dennoch haptisch ansprechenden Hintergrund für die Aktivitäten der Kinder. Die drei Gruppenräume sind visuell miteinander verbunden und öffnen sich mittels großzügiger Verglasung auf eine gemeinsame Terrasse. Diese verfügt über ein weit ausladendes Vordach sowie individuell steuerbaren Sonnenschutz, wodurch ein zusätzlicher, vielfältig nutzbarer Raum im Übergang zum Garten entsteht.
© Jasmin Schuller
St.-Peter-Straße 61, 8071 Hausmannstätten
Architekt Dipl.-Ing. Dietger Wissounig, Graz
Land Steiermark FA18C + FA18B
2012
Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl
Das Bauwerk, das mehrere Funktionen aufnimmt, wird aus mehrerlei Gründen prämiert. Zuallererst für die sensible Einbettung des beträchtlichen Raumvolumens in die Landschaft, was nicht nur für das spezifische Gebäude, sondern auch als Ausdruck einer allgemeinen Haltung der Bauherren zur Landschaft von grundsätzlicher Bedeutung ist. Das Versenken des Gebäudes sowie die umliegende Geländemodellierung samt begrünten Dächern stellen eine gestalterisch unprätentiöse und doch sorgsame Verbindung von Landschaftsplanung, Speichermasse, Schallschutz und Gebäudeabschluss her. Wirtschaftlich und ökologisch intelligente Planung setzt Materialien ein, die für die Funktion des Gebäudes logisch sind. Hervorzuheben ist weiters die räumliche Qualität der Arbeitsplätze im Zentralgebäude mit deren Einbettung in die Landschaft und in den Funktionsablauf des Gebäudekomplexes. Auch wenn die Bepflanzung der Freiflächen zum Zeitpunkt des Jurybesuches noch nicht abgeschlossen war, so ist doch zu hoffen, dass das Bauvorhaben auch im Freien mit derselben Sensibilität fertiggestellt wird, wie dies sonst der Fall ist.
© Ernst Giselbrecht
an diversen Autobahnen, etwa: A9 – Gaishorn, Kalwang; A2 – Herzogberg Nord und Süd
Planungsgruppe APA – Arbeitsgemeinschaft Parkplätze ASFiNAG
Ernst Giselbrecht + Partner, architektur zt gmbh, Graz
Rinderer & Partner, ZT KEG, Graz
freiland Umweltconsulting ZT GmbH und REVITAL Ziviltechniker GmbH, Wien/Graz/Nußdorf
TB Moskon & Busz, Graz; TB Herbst, Gleisdorf
ASFiNAG, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, Wien/Graz
2008
O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig
Die Rastplätze interpretieren die Autobahn als öffentlichen Raum. Sie sind Orte der Entspannung und Erholung, an denen auch körperliche Bedürfnisse befriedigt werden können. Somit tragen sie zur Verkehrssicherheit bei. Bei der Planung wurde darauf Wert gelegt, die Wahrnehmung der umgebenden Landschaft in das Zentrum des zeitlich sehr begrenzten Aufenthalts zu rücken. Die Raststationen zeichnen sich durch Übersichtlichkeit, Serviceorientierung sowie durch die Angemessenheit der eingesetzten Mittel bei gleichzeitiger formaler Prägnanz und Zeichenhaftigkeit aus. Das modulare und erweiterbare System von unterschiedlich langen Dächern, unter denen sich die Serviceeinheiten befinden, spricht eine zeitgenössische Formensprache, die als verbindende Corporate Identity die Struktur des Autobahnnetzes auch visuell für die Benutzer der Straßen erfahrbar macht. Die Planung erlaubt es, verschiedene, unterschiedlich große Serviceeinheiten zu integrieren und sich an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anzupassen, ohne dadurch die Wiedererkennbarkeit zu beeinträchtigen. Es wird angeregt, zukünftig bei der Freiraumplanung gleich hohe Qualitätsstandards anzulegen wie bei der Objektplanung.
© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter
ARGE Heil Hoinkes Federspiel ZT GmbH, Acham ZT GmbH, Graz
2007
Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann
Das Bestattungszentrum Voitsberg ist auf die Hauptachsen der Friedhöfe Voitsberg und Bärnbach ausgerichtet. Um dem Ritual der Trauer Rechnung tragen zu können, gibt es mit den Aufbahrungskojen einen Teil des Bestattungszentrums, der öffentlich zugänglich ist und das Abschiednehmen von den aufgebahrten Toten nach individuellem Zeitrhythmus ohne vorherige Anmeldung ermöglicht.
Die zwei unterschiedlichen Seiten des Bestattungszentrums – Aufbahrung und Verabschiedung sowie Wirtschaftstrakt mit Verwaltung – wurden so miteinander verbunden, dass die logistischen Abläufe der Begräbniszeremonie reibungslos ineinandergreifen können.
Der langgestreckte, niedrige Baukörper ist durch zwei Höfe gegliedert: zum einen durch den an der Rückseite des Gebäudes liegenden Wirtschaftshof, zum anderen durch den vor dem Verbindungsgang zwischen Aufbahrungskojen und Zeremonienhalle liegenden Ruhehof. Aufbahrungsbereich und Zeremonienhalle haben einen gemeinsamen, überdachten Vorplatz. So ergibt sich zwischen Aufbahrungssituation und Zeremonienhalle ein Weg für das Totenverabschiedungszeremoniell.
Die geringe Gebäudehöhe ordnet die Architektur ihrer Bedeutung unter und setzt weder auf große Gesten noch expressive Emotionen, sondern auf einen hinter sich selbst zurücktretenden Raum für die Rituale der Verabschiedung von den Toten.
Die Aufbahrungskojen mit ihrer Höhe von 2,15 m und ihre durch Samtvorhänge zu schaffenden Abgrenzungen sorgen für einen geborgenen, vollen Raum, der die Besucher gut aufnimmt. Meditative Zurückhaltung und Schlichtheit des Materials sowie Kargheit der Ausstattung erzeugen die konzentrierte und betont helle, erdige Anmutung. Differenzierte Lichtführung und Sichtverbindungen, vor allem in der Zeremonienhalle, stellen den Außenbezug her. Der Materialeinsatz ist reduziert und kostenbewusst: Birkensperrholz, eingefärbter Estrich, auf Terrazzoeffekt geschliffen, roter Samt. Die Materialien strahlen bei aller Zurückhaltung Wärme und ruhige Geborgenheit aus. Die Stirnfront der Zeremonienhalle hat links hebräische Schriftzeichen mit deutscher Übersetzung „Ich bin der Ich bin da Der Lebende“ und rechts ein schlichtes Kreuz.
© Archiv BauKultur Steiermark, Walter Luttenberger
Am Wiesengrund 6, 8046 Ursprung
Hohensinn Architektur ZT GmbH, Graz
KEG Gemeinde Stattegg
2003
Kulmer Holz-Leimbau GmbH, Pischelsdorf
J. Kern und Co. Bauges.m.b.H., Graz
Stabil Bauelemente GmbH, Gabersdorf
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek
Die kleine Sportanlage im zentralen Bereich von Stattegg versteht sich als Identifikationspunkt in der Gemeinde. Das Gebäude nimmt die Grundstücksform auf und verarbeitet sie formal gekonnt in Form der konischen Terrasse und seiner Dachkonfiguration. Der einfache, kubische Baukörper wird durch Holzterrasse, Tribüne und transparentem Dach zum Ort. Das Gebäude nimmt sich nicht so wichtig, die unprätentiöse konstruktive, formale und farbliche Ausformung verbindet die Funktionen des Sports mit denen eines Gemeindetreffpunktes. Die Anordnung der Mannschaftsräume unter den Lokal- und Gemeinschaftsräumen garantiert gute Funktionalität. Der Spieler- und Trainingsbereich funktioniert professionell, bei der Gestaltung steht aber die Freude am Sport erfrischend im Vordergrund.
© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher
Am Platz 16, 8062 Kumberg
Architekt Dipl-Ing. Guido Seeger, Kumberg
Georg Loder
2003
Holzbau Themessl, Einöde bei Villach
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek
Am Ortsplatz von Kumberg befindet sich ein schlichtes, eingeschossiges Haus mit ziegelgedecktem Satteldach. Ein ehemaliges Geschäft, das zugesperrt hatte, die Auslage war leer. Man kennt das als negatives Bild in Ortskernen. Die Neugestaltung der Öffnung greift diese Situation auf, verändert sie. Neue Holzfenster werden eingebaut, vorgeblendete Lamellen aus Holz, abnehmbar, beleben die Fassade des historischen Bestandes ohne die Struktur des Hauses zu kompromittieren. Gerade für die Ortserneuerung zeigt diese kleine Maßnahme, wie man mit einfachen Mitteln von der gewachsenen Struktur ausgehend Zeichen setzen kann für eine Belebung und Erneuerung. Die Maßnahme kommt ohne stilfremde Typologien aus und geschieht doch heute und jetzt. Die neue Struktur verbessert die alte und belebt diese.