© paul ott photografiert
© paul ott photografiert
Hauptstraße 1, 8813 St. Lambrecht
Benediktinerstift St. Lambrecht
2017
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec
Die Reise zum Kloster St. Lambrecht ist lang und malerisch. Sie lässt uns ahnen, dass wir an einen ganz besonderen Ort kommen – an einen Ort der Stille, an einen Ort mit einer langen und reichen Geschichte.
Durch den von steinernen Heiligen gesäumten Hof des Stiftes mit seiner prächtigen Architektur führt unser Weg hinauf zur gotischen Peterskirche. Zuerst lässt sich nichts Neues erahnen, umso größer ist die Überraschung an der Westseite der Kirche: Eine gefaltete, mit Holzschindeln verkleidete „Muschel“ legt sich schützend vor den Eingang und die neu errichtete, außenliegende Treppe zum Chor. Ihre Form ist ungewöhnlich, bietet jedoch viele Interpretationsmöglichkeiten und Referenzen an den Bestand, sowohl in formaler Hinsicht, indem sie an die Geometrie des gegenüberliegenden Presbyteriums anknüpft, als auch in der Farbwahl: Wenngleich in völlig anderem Material ausgeführt, so tritt sie doch in einen sehr schönen Dialog mit Charakter und Farbgestaltung der Kirchenfassade.
Der Vorbau weist bereits auf die Eingriffe im Inneren des Gotteshauses hin: Am markantesten ist der neue Chor, der wie eine Wolke auf schlanken Säulen schwebt und sich mit dem bemalten Gewölbe über ihm auszutauschen scheint. Durch die Form der Brüstung entsteht beim Aufenthalt im Chor das Gefühl, ganz vom unteren Raum abgehoben und mit dem Himmelsgewölbe oberhalb vereint zu sein. Die Holzbänke und besonders das neu gestaltete Presbyterium verleihen dem Kircheninneren eine gewisse Leichtigkeit. Der Bodenbelag zieht sich durch den gesamten Raum bis zum Altar mit seinen zwei vergoldeten Flügeln. Mit großer Sensibilität für den Bestand vervollständigen ein zylindrischer Seitenaltar und der Ambo aus rotem Stein die für die Liturgie notwendigen Elemente.
Diese konzeptionell klaren und materiell extrem sensiblen Eingriffe können als Inspiration für ähnliche Interventionen dienen, bei denen das Neue den historischen Raum entlastet und sich mit ihm zu einem harmonischen Ganzen verbindet. MZ
© paul ott photografiert
Hauptstaße 1, 8813 St. Lambrecht
Benediktinerstift St. Lambrecht
2013
Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper
© Peter Partl
8482 Gosdorf; 8734 Großlobming;
8970 Schladming
freiland Umweltconsulting ZT GmbH, Graz
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 19B, mit den Baubezirksleitungen Feldbach, Judenburg und Liezen sowie dem Wasserverband Bezirk Radkersburg
2006/2007
O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Peter Pretterhofer
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Steger
Ass.-Prof. Arch.in Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig
Durch den systematischen Ausbau der Gewässer haben sich zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen eingestellt. So war durch die Erhöhung des Sohlgefälles und die Reduktion der Flussbreite damit zu rechnen, dass sich die signifikante Eintiefung der Flüsse fortsetzt. Dies wiederum führt zu zunehmenden Schädigungen der Längsbauwerke sowie zu Problemen mit dem korrespondierenden System des Grundwassers. Daher überzeugen die drei Infrastrukturprojekte aus dem Bereich des Wasserbaus: Im Flussraum wurden als Initialmaßnahmen bauliche Eingriffe gesetzt, die die natürliche Eigendynamik der Flüsse wieder in Gang setzen. Der wesentliche Ansatz ist, flusstypische Strukturen nicht zu bauen, sondern zuzulassen. Durch die Aufweitung ihres Uferraumes können die Flüsse wieder natürliche Flussbettstrukturen wie Nebenarme, Schotterbänke, Prall- und Gleitufer sowie Kolke und Furten ausbilden. Damit entstehen die Voraussetzungen für die Entwicklung natürlicher Gewässer-, Ufer- und Auwaldlebensräume, die in den zuvor regulierten Abschnitten fehlen. Es ist bereits absehbar, das durch das Entstehen und Vergehen von Extrem- und Mangelstandorten im Einklang mit der Wasserführung immer wieder neue Strukturen mit ihrer typischen Besiedelung zu beobachten sein werden.
Das Projekt folgt aber nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen Belangen. Für die Menschen entsteht wieder wertvoller Erholungs- und Naturerlebnisraum, in dem die Gestaltungskraft und Dynamik eines natürlichen Flusses erlebbar wird. Ein Angebot, das zahlreiche Radfahrer, Wanderer und Bootsfahrer nutzen.
© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter
Hauptstraße 1, 8813 St. Lambrecht
reitmayr architekten, Graz
2006
Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann
Barocke Weite für die Gegenwart
In profunder Auseinandersetzung mit dem Bestand wurde mit präzisen funktional und ästhetisch überzeugenden Setzungen weitergebaut. Die barrierefreie Erschließung für den Seminarbetrieb der vom Stift St. Lambrecht betriebenen „Schule des Daseins“ erfolgt über ein in der Errichtungszeit des Klosters nicht gebautes und später nie ergänztes Stiegenhaus zwischen West- und Südtrakt. Klare, kühle Materialwahl wie die harte Kontrastierung von weißen Mauern, schwarzem Betonstiegenhaus und Glasschacht und -kabine des Aufzugs wirken bestimmend. Spezielles Erlebnis bietet die Liftdurchfahrt durch eine Stuckdecke in der Alten Prälatur. Der ausgeschnittene Teil der Decke setzt sich durch Spiegelungen in den Glasscheiben wieder zusammen und wird so als optische Illusion ergänzt. Der Lift führt in den barocken, noch ungenutzten Dachboden.
Besonderes Augenmerk lag auf Lösungen zwischen denkmalpflegerischen Auflagen, ästhetischer Anmutung und handwerklicher Umsetzung. Im Südtrakt wurden für die Brandschutzportale Prototypen entwickelt, bei denen überdimensionierte Glasscheiben mit freistehenden Türrahmen zu Stahl-Glastüren verbunden wurden. Die Barockdimensionen sind erhalten, störende Unterteilungen vermieden.
Möblierung und technische Ausstattung der ehemaligen Prunkräume im zweiten Obergeschoß als Seminarräume respektive Meditationsraum folgen der atmosphärischen Raumgestimmtheit. Die technische Infrastruktur wurde in kubischen, multifunktionalen Möbeln untergebracht. Die Sanitäranlage für den Seminarbereich am Ende des Gangs ist ein freistehender, weißer, vielfach geknickter Körper, der eine spielerische Haltung und Freude an der Materialität ausstrahlt und dem kühlen Weiß der Wände ein taktiles, in sich gemustertes Weiß einer mit glänzendem Lack beschichteten Tapete hinzufügt.
Die Performanz der Barockarchitektur wird durch die Eingriffe evoziert und mit spielerischer Strenge im Bewusstsein um die Raummächtigkeit des baukulturellen Erbes weitergeführt. Die Interventionen in die barocke Anlage sind von sensibler, dialogischer Rücksichtnahme und von erkennbar zeitgenössischem Ausdruck im Weiterbauen.
© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter
Schillerplatz 2, 8850 Murau
Architektur Steinbacher-Thierrichter, Wien
Brigitte Moser und Thaddäus Egghardt
2006
Dipl.-Ing. Christian Hofmann, Vorsitz
Arch. Dipl.-Ing. Ulrike Bogensberger
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
Arch. Dipl.-Ing. Hans Hohenfellner
Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler
Mitten in der historischen Altstadt von Murau ragt das Open Space mutig über die Stadtmauer hinaus und beschreitet durch eine spannende Architektur und eine andere Erlebbarkeit der Stadt neue Wege. Architektur und Baukultur sind Gesprächsstoff, sind Thema.
Der Zugang über das Gasthaus Moser eröffnet die Verbindung zwischen Schillerplatz und Murpromenade. Die 12 m auskragende Skulptur, die tags als Café und abends als Bar betrieben wird, erhebt sich im 4. Obergeschoss über die Murpromenade und bietet eine grandiose Aussicht auf den Fluss und auf die Stadt. Eine versenkbare Verglasung öffnet den Innenraum zu einer Terrasse.
Die Qualitäten des Open Space liegen in einer zeitgemäßen, unkonventionellen Lösung, dem Setzen eines Kontrapunktes zum bestehenden Stadtgefüge und dessen Bereicherung, sowie einer präzisen Detaillierung innen wie außen. Das Open Space verfehlt seine Wirkung nicht.
© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher
Gaaler Str. 10, 8720 Knittelfeld
fasch & fuchs ZT GesmbH, Wien
KAGes – Steiermärkische Krankenanstalten GesmbH
2005
Ing. Bauer Baugesellschaft mbH, Knittelfeld
Längauer-Schlacher, Judenburg
Morocutti Stahl- u. Alu-Bau, Graz
Wito Konstruktionen GmbH, Lienz
Skm GesmbH E. Schmied – J. Köhl GesmbH, Kammern i. L.
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek
Die formale Durchbildung des in der Maßstäblichkeit mit dem Altbau harmonierenden Zubauprojektes überlässt nichts dem Zufall. Jede Form hat ihren Zweck und ihre Begründung. Die Neigung der Baukörper bringt neben der formalen Öffnung des Baukörpers Licht ins Gebäude, in die Gänge, in die Bäder, durch die Böden. Die Stationszimmer sind transparent, die Patientenzimmer sind nach außen offen und transportieren Bilder der Region, Aufenthaltsräume öffnen die Gänge. Die Geländeabsenkung zur Belichtung des unteren Geschosses ist als reizvoller Garten gestaltet. Eine Art von archaischer Ruhe prägt das Gebäude und bietet eine sehr gute Umgebung der Genesung. Die Verbindungsbrücke zum Altbau fordert die Öffnung desselben ein. Das Projekt besticht durch die Ambition, ohne Dogmen Form für den Organismus Haus einzusetzen.
© Archiv BauKultur Steiermark, LMJ Bild- und Tonarchiv / Kranzelbinder
Bmst. Ing. Rudolf Paschek, Murau
Gemeinde Zeutschach
1997
Universale Bau Kärnten, Klagenfurt
Dachdecker: Fleischmann & Petschnig, Neumarkt
Weirer Holzbau, Katsch/Mur
Bautischler: Johann Lienzer, Neumarkt
Schlosser:Apoloner GesmbH., Neumarkt
Dipl.-Ing. Dietrich Herzog, Zivilingenieur (Vorsitz)
Dir. Dipl.-Ing. Reinhold Neumann
OBR. Dipl.-Ing. Gernot Axmann
Arch. Dipl.-Ing. Andreas Kanzian
Arch. Dipl.-Ing. Georg Plankensteiner
Hier wurde ein ansprechender Zweckbau errichtet, und zwar im Landschaftsschutzgebiet, was nur deshalb möglich war, weil ein älteres, etwas kleineres Feuerwehrhaus vorher bestand. Dieses wurde erhalten, aber um einige Meter von der Straße wegversetzt, so dass dadurch der notwendige Abstand und ein Vorplatz entstanden sind. Ein Zubau führte schließlich zur heutigen Form. Der Altbau blieb lediglich in seiner Konstruktion erhalten, die Außenhaut wurde zusammen mit dem Neubau gestaltet. Dieser Umstand erklärt auch, dass das Einbeziehen eines älteren Bauteiles optisch nicht deutlicher sichtbar ist. Trotzdem ist die architektonische Lösung überzeugend und sind alle Erfordernisse der modernen Feuerwehr für diesen Bereich berücksichtigt. Dies betrifft auch den kleinen angeschlossenen Bürotrakt und die sehr gute Reaktion auf die grundstücksmäßigen Gegebenheiten, indem an der rückwärtigen Seite eine Höhendifferenz von einem Geschoß gegeben ist.
© Archiv BauKultur Steiermark, Hübner
Architekt Dipl-Ing. Stefan Hübner, Wien
Bundesgebäudeverwaltung II, Graz, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Angelegenheiten
1996
A + C Wallner Ges.m.b.H. & Co.KG., Scheifling
Duller & Skreiner Ges.m.b.H., Graz
Glasbau Gruber Ges.m.b.H., St. Peter-Freienstein
Ilbau, Zeltweg
Dipl.-Ing. Dietrich Herzog, Zivilingenieur (Vorsitz)
Dir. Dipl.-Ing. Reinhold Neumann
OBR. Dipl.-Ing. Gernot Axmann
Arch. Dipl.-Ing. Andreas Kanzian
Arch. Dipl.-Ing. Georg Plankensteiner
Es handelt sich hier um einen großen Komplex für das Bundesheer. Die Aufgabenstellung war es, die technischen Rahmenbedingungen für die Luftraumüberwachung zu schaffen. Es wurde eine große Montage- und Wartungshalle samt den erforderlichen Nebenräumlichkeiten errichtet. Die architektonische Umsetzung ist einfach, klar gegliedert und sowohl im großen und ganzen als auch im Detail absolut überzeugend. Alle Raumeinheiten sind logisch angeordnet, die Konstruktion der Halle mit den über Dach liegenden riesigen Trägern ist sehr gut gelungen.
© Archiv BauKultur Steiermark
Großlobming 2, 8734 Großlobming
Architekten Dipl.-Ing.e Michael Szyszkowitz und Karla Kowalski, Graz
Land Steiermark, vertreten durch die Gemeinde Großlobming
1996
Baumeister Bauer, Knittelfeld
Zimmermeister: Fa. Dallago, Semriach
Dipl.-Ing. Reinhold Neumann (HTBLA Ortwein, Vorsitzender)
Dipl.-Ing. Otto Duchaczek (BBL Judenburg)
Dipl.-Ing. Dietrich Herzog
Arch. Dipl.-Ing. Eugen Gross
Baumeister Ing. Rudolf Paschek
Eine Schule mit Wohnwert stellt die Architektur dieser Volksschule dar. Das Spiel mit dem Licht schafft eine entspannte Atmosphäre. Ausgerüstet mit allem, was die Schulgemeinde begehrt, vereinigt dieser Bau die Bedürfnisse von Bildung und Gemeindeaktivitäten, was sich auch in der harmonischen Turnsaalgestaltung dokumentiert.