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Legero United Campus, Feldkirchen

© Schreyer David

Legero United Campus, Feldkirchen

2020, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Legero-United-Straße 4, 8073 Feldkirchen bei Graz

Planung

Architektur:
Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH
Landschaftsplanung:
Kieran Fraser Landscape Design

Bauherr

Legero United Campus GmbH

Fertigstellung

2019

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

Ursprünglich befand sich die Zentrale des Schuhherstellers im Grazer Stadtgebiet, sie war jedoch sowohl quantitativ als auch qualitativ an ihre Grenzen gestoßen, weshalb in einem Gewerbegebiet südlich von Graz ein neues Headquarter errichtet wurde.
Die Anforderungen an den Gebäudekomplex mit Verwaltung, Design- und Produktionsabteilung sowie einem Outletcenter waren nicht nur technischer und organisatorischer Art, sondern es sollte ein nachhaltiger, langlebiger, architektonisch hochwertiger und sowohl für MitarbeiterInnen als auch KundInnen angenehmer Ort zum Arbeiten und Einkaufen werden.
Aus einem Architektenwettbewerb gingen Dietrich | Untertrifaller Architekten aus Sieger hervor, wofür neben der Architektur die Erfahrung, das wirtschaftliche Knowh-how und – als organisatorisches Detail – die unterirdische Anlieferung ausschlaggebend waren.
Die Anlage besteht nun aus einem kreisförmigen Outlet und einem ringförmigen Büro- und Produktionsgebäude, in das drei kleinere „Bubbles“ hineinragen. Diese gliedern den Innenhof, der als besonders schön gestalteter Aufenthaltsbereich umgesetzt wurde.
Der Büroring in Holzbauweise sitzt auf einem Betontisch, der statisch darauf ausgerichtet ist, bei Bedarf ein weiteres Geschoss tragen zu können, wodurch bei erhöhtem Platzbedarf keine weitere Flächenversiegelung notwendig sein wird.
Die Ambition, nachhaltig zu bauen, ist an vielen Details ablesbar: Heimischen bzw. Recyclingmaterialien wurde der Vorzug gegeben, die Energieversorgung erfolgt großteils autark, es gibt ausreichend Fahrradstellplätze, die Autos parken auf Rasengittersteinen etc.
Die schwierigen Aspekte beim Bau von runden Gebäuden sind hier ausgezeichnet gelöst: Die Fenster bzw. die Fassaden aus eloxierten Aluminiumblechen sind weder geknickt, noch gebogen, sondern versetzt montiert. Die Systematik vom Grundmotiv der Fassade bis hin zum Innenausbau wird konsequent durchgehalten. Überall herrscht eine angenehme, unhierarchische Atmosphäre und der Firma gelingt es, ihre Firmenkultur in Architektur auszudrücken – mehr als ausreichende Gründe, dem Projekt die GerambRose 2020 zu verleihen.

Prinzessin Veranda, Graz

© Schreyer David

Prinzessin Veranda, Graz

2020, Private Räume
Adresse

Wiener Straße 20, Grüne Gasse 7/9, 8020 Graz

Planung

PENTAPLAN ZT-GmbH

Bauherr

PROLEND Projektentwicklung GmbH

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

In einem heterogenen, zentrumsnahen Wohn- und Gewerbegebiet in Graz wurde ein sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichtet, das einen maßgeblichen Beitrag zur Aufwertung des Gebiets geleistet hat und Initialzündung für dessen weitere Entwicklung war.
Der Umsetzung ging ein gemeinsamer Prozess von Bauträger und Architekten voraus, wobei auch das Thema der Gestaltung des Freiraums behandelt und im Dialog mit der Stadt Graz die Schaffung eines öffentlichen Platzes erreicht wurde.
Das Haus selbst ist geprägt von seiner Materialisierung in weißem Ortbeton, die Kolonnaden, die sich um das gesamt Gebäude ziehen, sowie deren Fortsetzung nach oben in Form tiefer Terrassen vor den Wohnungen, wodurch es eine zweite, stark geometrische, zwischen Innen und Außen vermittelnde Schicht besitzt.
Der Zuschnitt des Grundstücks und dessen maximale Ausnutzung waren ausschlaggebend für die ungewöhnliche Form des Bauwerks und die daraus resultierende Vielfalt an Wohnungsgrundrissen, die allesamt besonders gut geschnitten sind. In den Wohnungen gibt es kaum klassische Raumkonfigurationen und man spürt, dass auch diese Räume spannend zu bewohnen, flexibel zu benutzen und unkompliziert zu möblieren sind.
Eine weitere Besonderheit ist das ovale Atrium – ein Element, das von den Architekten schon mehrfach eingesetzt wurde, durch Mischnutzung hier jedoch einen halböffentlichen Charakter besitzt.
Die Vermeidung einer harten inhaltlichen Grenze zum Außenraum wird im Erdgeschoss durch die gewerbliche und gastronomische Nutzung sowie einen großen einsehbaren Fahrradabstellraum erreicht und in den Obergeschossen durch die Loggien, die auf Grund ihrer Größe, Tiefe und Materialisierung eine echte Wohnraumerweiterung sind.
Dass eine positive Entwicklung des ganzen Gebiets ein Anliegen der Planer ist, beweist der Ankauf von zwei denkmalgeschützten Vorstadthäusern in unmittelbarer Umgebung der „Prinzessin“. In einem wurden ebenfalls Wohnungen untergebracht, das zweite soll nach seiner Fertigstellung ein Gasthaus werden.
Aufgrund des städtebaulichen Konzepts, der erstklassigen Umsetzung, der vielfältigen internen und externen räumlichen Qualitäten und grundsätzlich der Schaffung von architektonischem Mehrwert, der weit über das Interesse an Profit hinausgeht, erkennt die Jury dem Projekt „Prinzessin Veranda“ eine GerambRose zu.

XAL CC, Graz

© paul ott photografiert

XAL CC, Graz

2016, Arbeitswelten
Adresse

Auer-Welsbach-Gasse 54, 8055 Graz

Planung

Innocad ZT GmbH

Bauherr

XAL GmbH

Fertigstellung

2011

Jury GerambRose 2016

Arch.in MMag.a Sonja Gasparin (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Elli Mosayebi
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hubert Rieß
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

XAL wurde 1989 gegründet und stellt Leuchten und Lichtsysteme her. Aufgrund kontinuierlichen Wachstums werden laufend neue Flächen am Standort im Süden der Stadt benötigt.
Zuletzt wurde eine bestehende Halle zugekauft und in technischer und bauphysikalischer Hinsicht sowie entsprechend den aktuellen Anforderungen an eine hochwertige Arbeitssituation und zur Unterbringung lichttechnischer Labors und Werkstätten adaptiert
Eine Hülle aus perforierten Trapezblechen zeichnet die Silhouette des Bestandes nach und sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild. Das Innere der Halle ist in Längsrichtung dreiteilig organisiert: Im westlichen Teil sind die Lichtlabors und Werkstätten, im östlichen die durch halbhohe Büroschränke strukturierten Arbeitsplätze mit Blick ins Freie, die in einer Zone mit abgeschirmten Sitz- und Besprechungsmöbeln enden. Im mittleren Streifen folgen aufeinander Empfang, Innenhof, (Tee)Küche, Besprechungsraum und ein Pausenbereich. An der Ostseite des Gebäudes wurde ein parkähnlicher Freibereich angelegt, der auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.
Für die Jury liegen die Qualitäten des Gebäudes in der schlüssigen Adaptierung und im innovativen Gebrauch des Bestands ebenso wie in der Fortschreibung der gewerblich-industriellen Nutzung und der ruhigen Formensprache. Das Innere betreffend werden die angenehme und konzentrierte Arbeitsatmosphäre, die Transparenz, die vielfältigen Rückzugsmöglichkeiten und der Bezug nach außen als äußerst gelungen angesehen. Ein besonders positives Zeichen der Offenheit ist der Garten, der bewusst nicht eingezäunt wurde und allen als Ort der Erholung und der Rast dienen kann.

Ölmühle Fandler, Pöllau

© Bernhard Bergmann, Gerhard Wasserbauer

Ölmühle Fandler, Pöllau

2016, Arbeitswelten
Adresse

Prätis 1, 8225 Pöllau

Planung

epps Ploder Simon ZT GmbH

Bauherr

Julia Fandler / Ölmühle Fandler GmbH

Fertigstellung

2012

Jury GerambRose 2016

Arch.in MMag.a Sonja Gasparin (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Elli Mosayebi
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hubert Rieß
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Im Rahmen des Zu- und Umbaus des Familienunternehmens zur Herstellung von Speiseölen wurden ein Fertigwarenlager, ein „Ess- und Denkraum“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Schauküche, Verkaufsräume, ein Verwaltungsgeschoss und Produktionsflächen errichtet. Von Anfang an war die Belegschaft in die Bedarfserhebung miteingebunden, deren Ergebnisse auch umgesetzt wurden.
Die Architektur zielt auf eine Verbindung zwischen der ländlichen Umgebung, Bestand und Neubau ab, wobei eine reduzierte Formen- und Materialsprache ( Sichtbeton, Glas, Eichenholz ) zur Anwendung kam. Um den zentralen Hof gruppieren sich nun die unterschiedlichen Einheiten; Blickbeziehungen, Begegnungen und die Vernetzung der Abläufe standen im Vordergrund. Im Erdgeschoss sind Produktions- und Lagerflächen sowie der offene Verkaufs- und Verkostungsraum, Küche und Speisezimmer. Täglich wird für die Belegschaft gekocht, das gemeinsame Mittagessen ist wichtiger Bestandteil der Firmenkultur.
Im Obergeschoss befinden sich das Büro der Chefin, ein Besprechungsraum, ein offener Aufenthaltsbereich mit Terrasse sowie das Büro für die Verwaltung. Dieses ist eine Mischung aus Zweier- und Großraumbüro mit raumhohen Schränken zwischen den Schreibtischen und niedrigeren Möbeln als Trennung von Gehzone und Arbeitsplätzen in Längsrichtung.
Die Atmosphäre ist zugleich gediegen und unangestrengt, die Architektur transportiert auf gelungene Art und Weise die Firmenphilosophie. Es besteht eine präzis durchgearbeitete Einheit zwischen Inhalt und Form sowie eine schöne Verschränkung unterschiedlicher Nutzungen. Die Jury ist beeindruckt von Engagement und Anspruch sowohl der Bauherrin als auch der Architekten und hebt die positive Beispielwirkung für die Region hervor.

Rondo, Graz

© paul ott photografiert

Rondo, Graz

2014, Private Räume
Adresse

Marienplatz 1, 8020 Graz

Planung

Markus Pernthaler Architekt ZT-GmbH, Graz

Bauherr

ÖWG/ÖWGes Wohnbau

Fertigstellung

2008

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Das als „Rondo“ bezeichnete Gebäude wurde an Stelle der Grazer Marienmühle errichtet. Die Wohnnutzung mit einer vielfältigen Mischung aus Wohnungstypen und -größen wird ergänzt durch Büros, Künstlerateliers, Geschäftslokale und eine Gastronomieeinrichtung. Eine Besonderheit stellen die Kleinwohnungen dar, die in direkter Verbindung mit Büros stehen und eine interessante „Arbeiten und Wohnen“-Kombination anbieten. Das nach außen hin auffälligste Gestaltungsmerkmal des Projekts ist allerdings die vorgesetzte Fassade aus Polycarbonat. Sie schützt vor Lärm und Witterung, bietet Sichtschutz und bildet eine Art temperierte Pufferzone, die zugleich der Erschließung dient. Diese großzügig bemessene Kommunikationszone hat durch ihre Gestaltung als begrünter Raum nicht nur stimmungsmäßig, sondern auch mikroklimatisch positive Auswirkungen auf das Wohnumfeld. Weiters schafft diese Art der Fassadengestaltung ein Zeichen im Stadtraum mit hohem Wiedererkennungswert. Die Volumen des Baukörpers folgen den beiden begrenzenden Straßenzügen. In der Höhenentwicklung passt sich das Gebäude den benachbarten Häusern an.
Die Wohnräume orientieren sich in Richtung des durchgrünten Innenhofes, der vom Mühlgang durchflossen wird, und zum Volksgarten mit Blick auf den Schloßberg. Dort befindet sich auch ein Kleinkraftwerk, dessen Energie ebenso genutzt wird wie ein neun Meter tiefes Erdregister des ehemaligen Mühlenspeichers.
Das Projekt ist geprägt von erfinderischem Ideenreichtum und stellt sich der Herausforderung, sowohl öffentlich zugängliche Funktionen als auch privates Wohnen in einer interessanten städtischen Form zu kombinieren. Besonders erwähnenswert erscheint auch die Tatsache, dass das Konzept der Projektentwicklung auf die Idee des Planers zurückzuführen ist.

Wohn- und Geschäftshaus Goldener Engel, Graz

© Oliver Wildpaner (PENTAPLAN)

Wohn- und Geschäftshaus Goldener Engel, Graz

2014, Private Räume
Adresse

Lendplatz 1, 8020 Graz

Planung

Pentaplan ZT-GmbH, Graz

Bauherr

Megaron Bauträger GmbH & Mitgesellschafter

Fertigstellung

2012

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Der südliche Abschluss des Lendplatzes in Graz wird von einem Baukörper geprägt, der markant, etwas schroff und doch selbstverständlich am Platz steht. Das jetzige Erscheinungsbild ist die Fortschreibung und auch Klärung eines ursprünglich homogenen, dann zerstörten und infolge heterogenen Altbestandes. Die vorgenommene Aufstockung und das zurückgesetzte oberste Geschoss setzen eine maßstäbliche und verträgliche Verdichtung am Platz. Bestehende Fensterordnungen werden beibehalten und die Elemente zu französischen Fenstern verlängert. Die schroffe Fernwirkung der Fassade löst sich durch die weiche haptische Anmutung der Oberfläche auf.
Der herb-kühle Eingang mündet in einen offenen, mehrgeschossigen Hof – den „weichen Kern der harten Schale“. Die Architekten erkannten den Mehrwert der auch früher schon bestehenden Pawlatschen für die Bewohner. Alle Wohnungen werden vom Patio aus erschlossen, diese Funktion stärkt zugleich den gemeinschaftlichen Raum und lässt ihn zum „gemeinsamen Wohnzimmer“ werden.
Dessen Teilüberdachung liegt wie der Rahmen eines Diapositivs, eines Himmelsfensters über dem Patio. Die Zonierung von privatem und öffentlichem Raum wird gekonnt geschichtet. Die Wohnungstüre zieht die Grenze zum Privaten, diese Grenze wird durch Fensterelemente aus anderen Wohnbereichen und Küchen durchlässig, was nicht nur die Querlüftung ermöglicht, sondern auch die Kommunikation der Bewohner der 21 Wohneinheiten stärkt.
An der intensiven und vielfältigen Nutzung des Innenhofes ist die Akzeptanz der Nutzer für diese Überlegungen eindrucksvoll abzulesen.
Als Modell der Stadtnutzung und Verdichtung kann man dieses vom Architekturbüro selbst initiierte Projekt als auf hohem Niveau gelungen bezeichnen.

Schneidersalon Bernschütz, Graz

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© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Schneidersalon Bernschütz, Graz

2008, GerambRose Klassiker
Adresse

Naglergasse 42, 8010 Graz

Planung

Architekt Dipl.-Ing. Karl Hütter

Fertigstellung

1958

Jury Geramb Dankzeichen 2008

Ass. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler (Vorsitz)
Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer
Mag. Elke Krasny
Arch. Dipl.-Ing. Alfred Boric
Dipl.-Ing. Dr. Birgit-Magdalena Skerbetz
Dipl.-Ing. Hans-Christian Hofmann

„Der Auftraggeber war ein junger, dynamischer Schneidermeister, der als Flüchtling aus dem südosteuropäischen Raum in Graz sesshaft wurde.“ Mit dieser Beschreibung des Bauherrn beginnt Architekt Karl Hütter seinen Text zum Schneidersalon Bernschütz und schreibt weiter: „Er fand in der Naglergasse ein Mietobjekt mit Zugang von der Straße und Auslage in Holzkonstruktion einfachster Ausführung. Das Mietobjekt bestand aus einem straßenseitigen Raum mit Ofenheizung und einem hofseitigen Raum mit vorgeschaltetem Vorraum zum Stiegenhaus hin.“
Erster Schritt war die Umgestaltung des straßenseitigen Raumes zu einem Kundenraum mit Verkaufspult, Umkleidekabinen, einem Schrank für Stoffe und der Sitzgruppe für Kunden, zweiter Schritt war der Umbau von Holzportal und Auslage. Beide Eingriffe verwenden aktuelle Materialien und Technologien – das damals von Funder neu auf den Markt gebrachte Plattenmaterial für die Innenraumgestaltung und die Stahl-Glaskonstruktion, die die Front zur Straße über die gesamte Breite des Kundenraumes öffnet und das Schaufenster mit dem Geschäftseingang zu einer Einheit verbindet.
Der gesamte Umbau mit Eingangsportal, Innenraumgestaltung und Möblierung bis hin zu den Lampen ist nicht nur vollständig erhalten und damit eines der seltenen Beispiele der Einrichtungs- und Baukultur der 1950er Jahre, sondern wird auch zum Dokument einer besonderen gegenseitigen Wertschätzung von Auftraggeber und Architekt.
„Mit diesen Eingriffen wurde die Funktion des Schneidersalons erfüllt und benötigte in den verflossenen (bis dato 50) Jahren keine Veränderung. Der Salon wird noch vom selben Auftraggeber geführt und erfreut diesen durch anhaltende Zufriedenheit in seiner Form und Ausführung“ schreibt Karl Hütter.

Spar Markt, Trieben

2007_02_F3-2
2007_02_F2-2

© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Spar Markt, Trieben

2007
Adresse

Europastraße 10, 8784 Trieben

Planung

Egger-Kreiner Architekten, Gröbming

Bauherr

SPAR Österreichische Warenhandels AG, Zweigniederlassung Graz

Fertigstellung

2006

Jury Geramb Dankzeichen 2007

Dipl.-Ing. Christian Hofmann, Vorsitz
Arch. Dipl.-Ing. Ulrike Bogensberger
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
Arch. Dipl.-Ing. Hans Hohenfellner
Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler

Als „nette, sympathische Kiste“ wurde der Spar-Markt in Trieben beim ersten Anblick aus dem Bauch heraus bezeichnet, eine kubische Hülle mit aus der Fassade vorspringenden, rippenartigen Holzprofilen. Der Wille zur Gestaltung ist eindeutig erkennbar, bestärkt durch den nicht erkennbaren Unterschied zwischen gestaltenden und tragenden Rippenelementen. Besonders gelungen sind die Eckausbildungen in der Fassade. Zulieferung und Entsorgung erscheinen durch die Rippenfassade geschlossen, sind jedoch im Freien und gut durchlüftet. Der Innenraum ist durch die Verglasung der Fassade gut durchlichtet, wobei die Holzrippen wie ein Ausblendraster auch hier das funktionelle und gestalterische Thema sind.
Der Spar-Markt stellt in der großen Sparte der Gewerbebauten eine legitime, wohltuende Alternative zur Vielzahl der „Nicht-Architekturen“ dar.

Ateliergebäude Galerie & Edition Artelier, Graz

2007_02_F3
2007_02_F4

© Archiv BauKultur Steiermark, Wolfgang Retter

Ateliergebäude Galerie & Edition Artelier, Graz

2007
Adresse

Großmarktstraße 8c, 8020 Graz

Planung

Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Manfred Wolff-Plottegg, Büro Plottegg-Böhm, Graz

Bauherr

Rudolf Schilcher Privatstiftung

Fertigstellung

2006

Jury Geramb Dankzeichen 2007

Dipl.-Ing. Christian Hofmann, Vorsitz
Arch. Dipl.-Ing. Ulrike Bogensberger
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
Arch. Dipl.-Ing. Hans Hohenfellner
Arch. Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger
Arch. Dipl.-Ing. Dr. Uli Tischler

Nach der Sanierung und Adaptierung des alten Wasserturms – nun „Medienturm“ – bildet das Ateliergebäude der Galerie & Edition Artelier einen weiteren architektonischen Schwerpunkt am ehemaligen Schlachthof von Graz. Mit der Errichtung des direkt an den Grundstücksgrenzen gebauten Ateliergebäudes als Stahlbeton-Fertigteil-Skelett-Konstruktrution, wurde die Architektur mit den computergenerierten Bildwelten des Künstlers Peter Kogler zusammengeführt. Koglers Ameisen-Motiv, das als Aluminiumfassade dem Bau vierseitig vorgehängt ist, versteht sich als lustiger Bogenschlag zwischen kubischer Einfachheit und künstlerischer Fassadengestaltung. Es ist eine „Schatztruhe“, die neugierig auf ihr Innenleben macht und die sich gelungen ins bestehende Ensemble einfügt.