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Gesundheitseinrichtung Josefhof, Graz

© Schreyer David

Gesundheitszentrum Josefhof, Graz

2020, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Haideggerweg 38, 8044 Graz

Planung

Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH

Bauherr

Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau

Fertigstellung

2019

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

Die Gesundheitseinrichtung Josefhof ist ein Haus für Gesundheitsfortbildung, in dem gesunde Menschen darin geschult werden, gesund zu bleiben.
Funktionell umfasst es Foyer, 120 Gästezimmer mit 130 Betten, Küche, Lehrküche, Speisesaal, Bar, Aussichtsterrasse, Verwaltungs- und Haustechnikbereiche, ein Ambulatorium, Gymnastik- und Seminarräume, einen Bewegungsbereich, Schwimmbad und Saune mit den dazugehörigen Außenanlagen.
Das Besondere am Josefhof ist jedoch nicht dass, sondern wie dieses Raumprogramm umgesetzt wurde: An einen Südhang mit Senke schmiegen sich parallel zum Geländeverlauf drei langgestreckte, stark horizontal gegliederte Baukörper – Nord-, Mittel- und Südschiff. Sie sind jeweils um eineinhalb Geschosse versetzt, sodass vom oberen freie Aussicht über das Dach des unteren möglich ist, wobei alle Dächer begrünt sind und damit als ein Ersatz für die verbaute Grundfläche gelesen werden können. Auch zwischen den Schiffen zieht sich die Wiese durch, lediglich unterbrochen von den schwellenlosen Übergängen. In jeden Baukörper eingeschnitten sind ein bis zwei abgeschlossene, üppig begrünte Atrien. Überhaupt ist die Bepflanzung im, am und außerhalb des Gebäudes nicht nur wichtiges Gestaltungsmittel, sondern zeigt auch die große Aufmerksamkeit, die der Landschaft gewidmet wurde.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung waren die die Planung generell bestimmenden Faktoren. Der Josefhof wurde großteils aus Holz gebaut und nur, wo es statisch nötig war bzw. wo die Schiffe erdberührt sind, kam Stahlbeton zum Einsatz. Die Zimmer wurden komplett (bis auf die mobile Inneneinrichtung) als Holzmodule vorgefertigt und bestimmen – abgesehen vom Eingangsgeschoss mit seinen großen Fensterflächen – die serielle Anmutung der Fassaden. Balkonbrüstungen aus Aluminiumlamellen sind zugleich Beschattungselemente, wodurch eine Klimatisierung des Hauses nicht notwendig ist. Ökologisch hochwertige, ungiftige Materialien (u.a. Holz, Lehm, Stein) kamen zum Einsatz, auf Kunststoff wurde wo möglich verzichtet.
In jeder Hinsicht ist der Josefhof schlüssige, innovative und nachhaltige Architektur auf höchstem gestalterischen Niveau und wird deshalb mit der GerambRose 2020 ausgezeichnet.

Kindergarten / Kinderkrippe Mühlgasse, Lannach

© Schreyer David

Kindergarten / Kinderkrippe Mühlgasse, Lannach

2020, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Mühlgasse 1, 8502 Lannach

Planung

BERKTOLD WEBER Architekten

Bauherr

Marktgemeinde Lannach

Fertigstellung

2019

Jury GerambRose 2020

Arch.in DIin Susanne Fritzer
Univ. Prof. Arch. DI Hans Gangoly
Mag.a DIin Eva Guttmann
Prof. Arch. Sigurd Larsen
Dr. Arch. Armin Pedevilla

Philipp Berktold und Helena Weber haben schon mehrfach bewiesen, dass sie mit Hangsituationen umgehen können und Erfahrung in der Planung von Kindergärten haben. Das wird auch am 2019 fertiggestellten Kindergarten in der Mühlgasse in Lannach deutlich, der anders als viele andere Beispiele dieser Typologie Kindergerechtigkeit nicht durch „Niedlichkeit“, sondern durch das Bereitstellen von überschaubaren Wegen und Strukturen sowie klaren Einheiten erzeugt.
Das zweigeschossige Gebäude steht an einem sanft nach Nordwesten abfallenden Hang, das sockelartige Eingangsgeschoss, in dem sich Lager- und Technikräume befinden, folgt dem Hangverlauf, das auskragende Obergeschoss erreicht an der Südseite Geländeniveau. Vom geschützten Eingang aus gelangt man über eine Treppe nach oben, rechts kommt man zum offenen Essensbereich sowie zur Kinderkrippe mit Ruheraum, links befinden sich Büro- und Personalräume, eine Garderobe und Sanitäreinheiten. Folgt man dann dem Gang entlang der Nordseite des Gebäudes, gelangt man zu den beiden Gruppenräumen. Diese sind spiegelsymmetrisch angelegt, verfügen jeweils über eine eigene Garderobe, WCs und einen ruhigen Ausweichrau. Ein Bewegungsraum in der Mitte ist von beiden Gruppenräumen aus zugänglich. Der Spielhof vervollständigt das L-förmige Gebäude zu einem Rechteck, was durch die Fortsetzung des Dachüberstands vor den Gruppenräumen über einem umlaufenden Weg zusätzlich visualisiert wird. Außerhalb dieser „Rahmung“ geht das Grundstück in eine große Wiese über, die gemeinsam mit den Kindern der angrenzenden Volksschule genutzt wird.
Während grau lasiertes Holz die Fassade bildet, wird das Innere von warmen, hellen Holzoberflächen dominiert. Dezente farbige Akzente bei Möbeln und textilen Elementen unterstreichen die wohnliche Atmosphäre.
Sowohl die Umsetzung des Raumprogramms als auch die Detaillierung und handwerkliche Ausführung sind von hervorragender Qualität. Dass auch verschiedenen Bedürfnissen etwa in Form unterschiedlicher Sitzhöhen Rechnung getragen wird, ist ein weiterer hervorhebenswerter Aspekt. Die Jury ist beeindruckt von der Freiheit, die den Kindern hier durch die Architektur zugestanden wird, sowie von der Qualität und Konsequenz der Umsetzung und verleiht dem Kindergarten deshalb die GerambRose 2020.

Jugendzentrum ECHO, Graz

Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt
Jugendzentrum ECHO      Graz 09.2018                Bernd Pürstl Architekt

© paul ott photografiert

Jugendzentrum ECHO, Graz

2018, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Leuzenhofgasse 4, 8020 Graz

Planung

Pürstl Langmaier Architekten

Bauherr

Stadt Graz

Fertigstellung

2017

Jury GerambRose 2018

Arch. Dipl.-Ing. Alfred Bramberger (Vorsitz)
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Arch. Dipl.-Ing. Christian Matt
Arch. Dipl.-Ing. Georg Moosbrugger
Univ.-Prof.in Arch.in Maruša Zorec

Das neu errichtete Jugendzentrum ECHO in der Leuzenhofgasse löst das alte Gebäude am Mühlgang ab. Nahe dem Fröbelpark und eingebettet in eine städtische Grünoase ist das Haus ein geschützter Treffpunkt für junge Menschen. Frei von Konsumzwang bietet es für die Jugendlichen der Umgebung den Rahmen für Sport, Handwerk, Spiel, gemeinsame Aktivitäten und gemeinsames Lernen. Jugendzentren sind Orte der offenen Jugendarbeit, sie bieten Raum für Begegnung und den Erwerb von Sozialkompetenzen und Bildungsinhalten. Die Jugendlichen finden Anregung und Unterstützung und können ein breites Angebot an sinnvollen Freizeitmöglichkeiten nutzen. Das realisierte Projekt ging aus einem geladenen Wettbewerb der Stadt Graz hervor. Zielvorstellung und Vorgaben in der Auslobung waren die größtmögliche Einsichtig- und Überschaubarkeit der Innen- und Außenbereiche und zugleich das Schaffen von individuellen Freibereichen unter Einhaltung eines engen Kostenrahmens.
Beim Ankommen wird man von einem großzügig überdachten Vorplatz begrüßt, der das Hauptgebäude mit dem Werkstattbereich verbindet. Die Baukörperstellung (Haupthaus – überdachter Eingang – Werkstattgebäude) erzeugt mit dem umgebenden Baumbestand eine gelungene Hofbildung. Die erste Anlaufstelle ist die Theke im großen Gruppenraum des Hauptgebäudes. Dieser Aufenthaltsbereich erstreckt sich mit gut einsichtigen Rückzugszonen über die ganze Hofseite des Gebäudes. Große Öffnungen ins Freie verbinden Innen- und Außenraum und erlauben die Überschaubarkeit der ganzen Anlage von einem zentralen Punkt aus. Konstruktiv ist das Jugendzentrum ein reiner Holzbau aus BSP-Platten und BSH-Trägern mit Stahlstützen sowie einer hinterlüfteten Fassade aus sägerauen Lärchenbrettern. Die Einrichtung wurde zum Teil von den Nutzern unter Anleitung der Betreuer in der eigenen Werkstatt hergestellt. Dieses Mitgestalten der eigenen Lebensumwelt sorgt für eine zusätzliche Bindung der Jugendlichen zu ihrem Zentrum.
Der geringe Budgetrahmen ist zum Teil erkennbar, was aber für die Jury den positiven Gesamteindruck in keinster Weise schmälert. GM

Pflegewohnheim Peter Rosegger, Graz

© paul ott photografiert

Pflegewohnheim Peter Rosegger, Graz

2014, Private Räume
Adresse

Maria-Pachleitner-Straße 36, 8053 Graz

Planung

Dietger Wissounig Architekten, Graz

Bauherr

ENW Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft m.b.H; Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz

Fertigstellung

2014

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

Das Pflegeheim wurde auf dem ehemaligen Areal der Hummelkaserne im Westen von Graz errichtet. Es ist eines der ersten Gebäude, das in Nachbarschaft des Großprojektes Reininghaus realisiert wurde. In diesem neuen Stadtteil sollen einmal bis zu 20.000 Menschen wohnen. Gegenwärtig stellt sich das städtebauliche Umfeld allerdings äußerst heterogen dar. Das gegenständliche Projekt wurde daher mit seiner zweigeschossigen Holzfassade und der nahezu spiegelsymmetrischen Konzeption als sehr autonomes Objekt geplant.
Das zentrale Element des Entwurfs stellt ein innenliegender „Dorfplatz“ dar. Um diesen gruppieren sich die vier Hausgemeinschaften im Erd- und Obergeschoss. Jede dieser Einheiten bietet 13 BewohnerInnen Platz und verfügt über großflächige Wohn-, Ess- und Kochbereiche. Auf diese Weise werden eine überschaubare Situation und eine sehr angenehme, anregende Atmosphäre geschaffen.
Auch die individuellen Wohnräume wirken äußerst hochwertig und freundlich. Die  großzügigen Verglasungen und als Bänke ausgeführten Parapete sind nützliche und attraktive Gestaltungselemente, wie man sie in „normalen“ Wohnbauten sehr oft vermisst. Verschiedene Lichtstimmungen und Aufenthaltsmöglichkeiten im Inneren und Äußeren bieten den BewohnerInnen eine abwechslungsreiche Umgebung.
Das gesamte Gebäude besticht durch wohldurchdachte und präzise umgesetzte Details. Die Ausführung als Holzbau mit hohem Vorfertigungsgrad in Passivhausbauweise trägt mit dazu bei, dass das Pflegeheim Peter Rosegger neben seinen außergewöhnlichen architektonischen Qualitäten auch hinsichtlich Nachhaltigkeit und ökonomischem Einsatz der Mittel Vorbildwirkung hat.

Haus der Generationen, Eggersdorf

© Zita Oberwalder

Haus der Generationen, Eggersdorf

2014, Private Räume
Adresse

Rabnitzstraße 19, 8063 Eggersdorf

Planung

Gerhard Mitterberger Architekt ZT-GmbH, Graz

Bauherr

WOG Wolf Objekt GmbH

Fertigstellung

2011

Jury GerambRose 2014

Arch. Dipl.-Ing. André Kempe (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch. Dipl.-Ing. Hemma Fasch
Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper
Dipl.-Ing. Andreas Tropper

„Ist der Architekt mit dabei? Nein, schade, ich hätte ihm gerne gesagt, wie schön es hier ist!“ Die uns begrüßende Dame auf der Terrasse fühlt sich sichtlich wohl in ihrer neuen Umgebung. Ihre Tochter sieht den Besuch in Eggersdorf als Ausflug, nicht als Anstrengung.

Monofunktionalität in öffentlichen und privaten Einrichtungen sollte der Vergangenheit angehören. Vorbei die Zeiten der Ghettos. Mit großem Engagement wird das Gebäude diesem Credo gerecht. Kindergarten im Erdgeschoss mit davorliegendem Freibereich, betreutes Wohnen mit eigenen Terrassen und Gärten, Arztpraxis und ein Pflegeheim bieten ein breites Spektrum im Haus der Generationen. Diesem vielfältigen Angebot steht das Gemeinschaftliche voran, Räume, die übergreifend genutzt werden und damit für alle von Vorteil sind.
In diesem Gebäude sind private Flächen mit Ausblick in die Natur angebunden an gemeinschaftliche Flächen, die Heime der alten Generation vergessen lassen. Der den Bewohnern vertrauten Dorforganisation entsprechend, fügen sich Dorfplätze an Außenräume mit unterschiedlichsten Größen und Orientierungen. Ein Angebot, das keine Langeweile im vielleicht schon monotonen Tagesablauf eines Pflegeheimes aufkommen lässt.
Dass dieses Gebäude nicht peripher, sondern nahe am Ortskern errichtet wurde, ist sicher nicht dem billigsten Grundstück, sondern der Absicht der Integration geschuldet.
Das Haus der Generationen findet in einem gekonnt geplanten Gebäudekonstrukt Platz. Zugrunde liegt hier aber ein Gesellschaftskonzept, das unverkrampft und selbstverständlich und damit tröstlich für die eigene Zukunft umgesetzt wurde.

A+ LKH Feldbach

© paul ott photografiert

A+ LKH Feldbach

2012, Gemeinschaftliche Räume
Adresse

Ottokar-Kernstock-Straße 18, 8330 Feldbach

Planung

INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz

Bauherr

Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H./ KAGes/KIG

Fertigstellung

2010

Jury GerambRose 2012

Prof.in Arch.in Marianne Burkhalter (Vorsitz)
Dipl.-Ing. Markus Bogensberger
Arch.in Mag.a arch., M. Arch. II Gabu Heindl
Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Steger
Arch.in DI Alexandra Stingl

Die Jury zeichnet mit dem aktuellen Zubau des LKH in Feldbach ein Projekt aus, das es in besonderer Weise versteht, einem bereits mehrfach erweiterten Krankenhaus eine weitere Etappe hinzuzufügen, die dessen Struktur generisch fortführt, ohne seine Zeitgenossenschaft zu verleugnen. Das Projekt steht in seiner formalen Haltung dezidiert in seiner Zeit, ohne dabei klassische Prinzipien der Architektur wie Atmosphäre, Gliederung, Licht- und Schattenführung oder den Bezug zum Außenraum zu vernachlässigen. Die Erweiterung beherbergt eine neurologische Ambulanz und zeichnet sich dabei auch durch die Gestaltung der Wartebereiche aus, die architektonisch das Möglichste dazu beitragen, den Akt des Wartens möglichst angenehm und entspannt zu gestalten. Das Projekt entspricht den funktionalen und medizinischen Anforderungen eines modernen Krankenhauses, lässt dabei aber nie ein normales „Krankenhaus-Feeling“ aufkommen.

Mit der Auszeichnung für das LKH Feldbach würdigt die Jury aber auch das baukulturelle Engagement der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) generell. Die KAGes nimmt die Bauherren-Verantwortung der öffentlichen Hand im Bereich des Gesundheitswesens auf den verschiedenen Maßstabsebenen in einer Art und Weise wahr, mit der sie über die Grenzen des Bundeslandes hinaus hoffentlich auch als nachahmenswertes Vorbild gesehen wird.

Frauenhaus Kapfenberg

© Archiv BauKultur Steiermark, paul ott fotografiert

Frauenhaus Kapfenberg

2006
Planung

.tmp architekten, Arch. Dipl.-Ing. Uli Tischler und Arch. Dipl.-Ing. Martin Mechs

Bauherr

Land Steiermark, FA für Sozialwesen, vertreten durch LIG Steiermark

Fertigstellung

2005

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Baufirma Sterlinger & Co, Kindberg
Team Styria Werkstätten GmbH, Graz

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Der Um- und Zubau versammelt ehemalige desolate Bauten zu einem Ort des Schutzes für Frauen. Ein neues Gebäude in zeitgemäßer Architektursprache ist entstanden und integriert sich in die umliegende Bebauungsstruktur. Dem Projekt gelingt der Bogen von größtmöglicher Öffnung zur erforderlichen Abschirmung. Die Architekten gestalteten emotionale Rückzugsmöglichkeiten in Form kleiner, übersichtlicher Räume und schützender Gänge im Bauch des Hauses. Diese Elemente vermitteln die notwendige Leere um wieder zur Ruhe zu kommen. Zum Innenhof öffnet sich das Gebäude, im Dachgeschoss liegt eine Aussichtlaterne, die sich zur Welt öffnet. Das Gebäude löst die schwierige und besonders verantwortungsvolle Aufgabe sehr unprätentiös und wertkonservativ, ein Umstand, der den Wohnbedürfnissen seiner Bewohnerinnen entspricht.

Da es sich um ein Privathaus handelt und wir die Privatsphäre der Bewohner schützen wollen, geben wir den genauen Standort nicht bekannt und verorten das Gebäude auch nicht auf unserer Karte.

Zubau LKH Knittelfeld

© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Zubau LKH Knittelfeld

2006
Adresse

Gaaler Str. 10, 8720 Knittelfeld

Planung

fasch & fuchs ZT GesmbH, Wien

Bauherr

KAGes – Steiermärkische Krankenanstalten GesmbH

Fertigstellung

2005

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Ing. Bauer Baugesellschaft mbH, Knittelfeld
Längauer-Schlacher, Judenburg
Morocutti Stahl- u. Alu-Bau, Graz
Wito Konstruktionen GmbH, Lienz
Skm GesmbH E. Schmied – J. Köhl GesmbH, Kammern i. L.

Jury Geramb Dankzeichen 2006

Bmst. Ing. Alfred Fruhmann, Vorsitz
Dipl.-Ing. Christian Hofmann
Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser
Arch. Dipl.-Ing. Christian Andexer
BM Ing. Rudolf Paschek

Die formale Durchbildung des in der Maßstäblichkeit mit dem Altbau harmonierenden Zubauprojektes überlässt nichts dem Zufall. Jede Form hat ihren Zweck und ihre Begründung. Die Neigung der Baukörper bringt neben der formalen Öffnung des Baukörpers Licht ins Gebäude, in die Gänge, in die Bäder, durch die Böden. Die Stationszimmer sind transparent, die Patientenzimmer sind nach außen offen und transportieren Bilder der Region, Aufenthaltsräume öffnen die Gänge. Die Geländeabsenkung zur Belichtung des unteren Geschosses ist als reizvoller Garten gestaltet. Eine Art von archaischer Ruhe prägt das Gebäude und bietet eine sehr gute Umgebung der Genesung. Die Verbindungsbrücke zum Altbau fordert die Öffnung desselben ein. Das Projekt besticht durch die Ambition, ohne Dogmen Form für den Organismus Haus einzusetzen.

Ordination Dr. med. Wilhelm und Maria Pintar, Stainach

Pintar1
Pintar3

© Archiv BauKultur Steiermark, Andreas Scheucher

Ordination Dr. med. Wilhelm und Maria Pintar, Stainach

2005
Adresse

Salzburger Straße 468, 8950 Stainach

Planung

Architekt Dipl.-Ing. Andreas Kanzian, Graz

Bauherr

Dr. med. Wilhelm u. Maria Pintar

Fertigstellung

2003

Am Bau maßgeblich beteiligte Firmen

Generalunternehmer: „Das Steirerhaus“, Großpesendorf

Jury Geramb Dankzeichen 2005

Dipl.-Ing. Georg Kanhäuser, Vorsitz
Bmst. Ing. Alfred Fruhmann
HR Dipl.-Ing. Karl Glawischnig
Arch. Dipl.-Ing. Max Stoisser
Arch. Dipl.-Ing. Josef Hohensinn

Am westlichen Ortsrand von Stainach liegt abseits des Stainacher Schlosses als städtebauliche Überleitung von der dichten Geschoss-Wohnbebauung zum freien Kulturlandschaftsraum die Ordination Dr. Pintar als Kontrapunkt in Form und Material. Das gut proportionierte und bis ins Detail sorgfältig gestaltete Gebäude aus vorgefertigten, massiven Holzbauteilen und unbehandelter Holzfassade besticht durch hohe Außen- und Innenraumqualität mit spannenden Farbakzenten. Der großzügige Patienten-Zugang ist generationengerecht über Rampen erschlossen, die durch einen liebevoll angelegten (Heil)Kräutergarten führen. Rezeption und Wartezone sind ähnlich einem Hotelfoyer konzipiert und vermitteln eine angenehme, wohnliche Atmosphäre, die dem Patienten die Schwellenangst nimmt und die Wartezeit erträglicher macht. Mit einem übersichtlichen und funktionalen Raumkonzept und flexibel „bespielbaren“ Räumen wurde ein hohes Maß an Nutzungsmöglichkeiten und Variabilität geschaffen. Sowohl der Rezeptions- und Wartebereich als auch die darum gruppierten Untersuchungs-, Therapie- und Nebenraumtrakte mit dem großzügigen Sozialraum sind hell von Tageslicht durchflutet, das langgezogene Panoramafenster der einzelnen Ordinationsräume eröffnet den Blick auf die Bergkulisse des mächtigen Grimmingmassivs. Die Holzkonstruktion ist durch die Möglichkeit der vertikalen Erweiterung sehr vorausschauend angelegt.