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Architekturvermittlung für Schulen

Der Verein BauKultur Steiermark bietet in Kooperation mit dem Institut für Gebäudelehre der TU Graz Architekturworkshops für Schulen an. Im Vordergrund steht das bewusste Wahrnehmen von räumlichen und gestalterischen Bedingungen und Zusammenhängen sowie deren Auswirkungen auf die gebaute Umwelt.

4 Projekte
Fotografie (1 Std. Intro + 1 Doppelstunde)
Farbe (2 Doppelstunden)
Collage (2 Doppelstunden)
Material (2 Doppelstunden)

Zielgruppe
Unter- und Oberstufen

Personal
Team von 2-4 Personen vom Institut für Gebäudelehre der TU Graz arbeitet mit den Schüler:innen vor Ort

Erste Kontaktaufnahme
Verein BauKultur Steiermark | office@baukultur-steiermark.at

Genaue inhaltliche und organisatorische Abstimmung
Institut für Gebäudelehre, Fakultät für Architektur, TU Graz

Begrenzte Teilnehmerzahl!

 


 

Der Verein BauKultur Steiermark ist sich schon lange bewusst, dass es eine seiner zentralen Aufgaben ist, baukulturelle Themen und die Idee einer nachhaltig und qualitätsvoll gestalteten Umwelt auch einem möglichst jungen Publikum näherzubringen. Um die bisherigen Aktivitäten und Bemühungen zu intensivieren und zugleich auf eine breitere Basis zu stellen, hat das Institut für Gebäudelehre der TU Graz im Auftrag des Vereins mehrere unterschiedliche Übungen entwickelt. Diese Übungen basieren auf den Erfahrungen mit jungen Studierenden in der Architekturlehre und wurden für SchülerInnen unterschiedlicher Altersstufen adaptiert.

Im Vordergrund stehen dabei nicht die Förderung der eigenen Kreativität und der spielerische Umgang mit dem Thema Architektur, sondern das bewusste Wahrnehmen von räumlichen und gestalterischen Bedingungen und Zusammenhängen sowie deren Auswirkungen auf die gebaute Umwelt. Die Übungen basieren auf der klaren Idee, dass die Orte, an denen wir uns bewegen, die unser unmittelbares Lebensumfeld darstellen, keine Selbstverständlichkeit und auch keine vorgegebene Tatsache sind, sondern das Ergebnis des kulturellen und politischen Zustands unserer Gesellschaft, und dass damit jede und jeder Einzelne von uns dafür mitverantwortlich ist. Das ist das zugegeben hochgesteckte Ziel dieser Kooperationen, aber wir gehen davon aus, dass gerade durch das „Sehen“ die Chance besteht, diese Verantwortlichkeit zu erkennen.

Am einfachsten lässt sich die Idee anhand der Übung „Fotografie“ erläutern. Hier werden vier thematisch ausgewählte Bilder von GerambRosen-Preisträgern von den SchülerInnen mit Hilfe einer eigenen Kamera oder dem eigenen Handy anhand eines selbst ausgewählten gebauten Objekts im näheren Lebensumfeld nachgestellt und analysiert. Im ersten Bild geht es um die Einfügung in den jeweiligen Kontext und damit um die Verträglichkeit, das zweite Bild fokussiert auf den Eingang und gibt Auskunft über Orientierung und Bedeutung. Im dritten Bild soll der räumlich spannendste Bereich dargestellt und seine Wahl begründet werden und zuletzt geht es um den Blick nach draußen, also um das Verhältnis zwischen Innen-und Außenraum.

Die SchülerInnen werden im Rahmen dieser Übung aber auch mit den konkreten grundlegenden Begrifflichkeiten konfrontiert, welche notwendig sind, um über Architektur zu sprechen. Die Übungen selbst – Fotografie, Farbe, Collage und Material – verfeinern nicht nur die eigene Wahrnehmung, sondern dienen auch in der Gemeinschaft der SchülerInnen als Anstoß zur Diskussion miteinander, mit den Lehrenden und nicht zuletzt auch im Elternhaus.

Hans Gangoly

Workshop Farbe

Schulkooperationen

Farbe in der Architektur hat eine beinahe ebenso lange Tradition und Geschichte wie die Architektur selbst. Bereits das antike Griechenland und das Aztekenreich veredelten ihre Bauten durch den Einsatz von Farbe. Gottfried Semper beschreibt 1860 in seiner Bekleidungstheorie das einfache Auftragen von Farbe als eine Aktion, welche die Mauer zur Wand werden lässt. Die Wand, die er durch ihre Sprachherkunft mit dem „Gewand“ vergleicht, wird – anders als die Mauer – von der Aufgabe des (Lastab-)Tragens befreit und trägt stattdessen Bedeutung. Sie thematisiert den Bau und gibt dem architektonischen Raum einen speziellen Ausdruck. Bis heute hat die Bedeutung der Farbe für die Architektur nicht abgenommen. ArchitektInnen auf der ganzen Welt erkennen und nutzen die besonderen Qualitäten von Farbe für ihre Bauten.

Anhand von Fotografien jener GerambRose-Projekte, die zur Bearbeitung ausgewählt wurden, sollen in diesem Workshop Farbkombinationen und Farbschemata getestet und deren Wirkung für den räumlichen Ausdruck der ausgezeichneten Bauten untersucht werden. Die Farbfotografien werden – auf ihre Konturen reduziert – als Grundlage bzw. Rahmen für die Farbexperimente zur Verfügung gestellt. Durch unterschiedliche Techniken wie Buntstiftzeichnung oder Wasserfarbenmalerei erstellen die SchülerInnen eigene Arbeiten mit verschiedensten Farbzusammensetzungen, die Gebäudebereiche differenzieren, bauliche Elemente durch Farbe hervorheben oder fremde Formen und Figuren der baulichen Gliederung hinzufügen.

Tobias Gruber

Mit freundlicher Unterstützung von:

© Schreyer David, Institut für Gebäudelehre

Workshop Farbe an der Mittelschule Frohnleiten

3. Klasse

6. Oktober 2021

„Die Bedeutung der Architektur für den Menschen sowie Wahrnehmungsweisen (Farbwirkung und Ausdruck von Raum) wurden den SchülerInnen der 3. Klasse kurz, prägnant und gut verständlich erklärt. Die SchülerInnen ließen sich sofort auf Farbgestaltung und die Beratungsgespräche mit den ExpertInnen ein und entwickelten ihre Farbentwürfe in den unterschiedlichen Techniken.“

Ulrike Gollesch

© Institut für Gebäudelehre, Mittelschule Frohnleiten

Workshop Farbe am Stiftsgymnasium Admont

1a Klasse

17. und 31. Mai 2021

„Die SchülerInnen im Farbworkshop haben den zu bemalenden Gebäuden neues Leben eingehaucht und konnten mit ihren Ideen und Konzepten durch Farbe Emotionen vermitteln.“

Maria Nimmervoll

© Institut für Gebäudelehre, Stiftsgymnasium Admont